Immer mehr Kliniken in NRW verabschieden sich vom Notdienst. Aufhalten wird man diese Entwicklung nur mit höheren Gebühren.

Die Klageliste der Tierärzte ist lang. Das Personal? Fehlt für den Notdienst. Die Preise für Behandlungen? Zu niedrig. Die Ansprüche der Halter? Angeblich zu groß. Die Folge: Kliniken in NRW schließen. Wer am Ende leidet, sind Hunde, die eine Magendrehung nicht überstehen, weil sie nicht rechtzeitig zum Notarzt in der übernächsten Stadt gebracht werden können.

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Das Kliniksterben wird erst aufhören, wenn mehr Geld im System ist. Aber wenn die Politik mit einer neuen Gebührenordnung „nachbessert“, droht eine Zweiklassenmedizin. Gutverdiener werden steigende Kosten verkraften. Die verwitwete Dame mit Mini-Rente muss sich fünf Mal überlegen, ob sie ihren geliebten Kater zum Notarzt bringt. Und dann ist es vielleicht zu spät.

Die Hände reiben werden sich Anbieter von Tierkrankenversicherungen - in Deutschland bislang ein Nischenmarkt. Wer sich keine 2500 Euro teure OP auf einen Schlag leisten kann, wird sich absichern müssen. Mit teuren Tarifen, die beschränkt leisten, Selbstbeteiligungen verlangen und nur bei gesunden Welpen abgeschlossen werden können, wird es kein Spaß, das Versichern des Vierbeiners als künftige Pflichtaufgabe abzuhaken.

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Dass Versicherungen in anderen Ländern längst die Norm sind, ist ein schwacher Trost. Auf Tierhalter in Deutschland kommen harte Zeiten zu.