Die Verunsicherung in der SPD wird immer größer. Nun mischt sich auch noch Sigmar Gabriel ein. Er sollte es lassen.

Still war es zuletzt bei der SPD. Verdächtig still. Dafür beginnt der August gleich mit einem Erdbeben. „SPDpur“, jene Initiative, die sich zunächst „Die wahre SPD“ nannte, mischt sich ein in die allgemeine Verunsicherung und schüttet noch ein bisschen Öl ins Feuer. Sigmar Gabriel schleicht sich auf diese Weise wieder auf die Bühne. Ausgerechnet Gabriel. Der hatte viel Zeit, die SPD wieder auf Vordermann zu bringen. Hat er aber nicht geschafft.

Was treibt Herren wie Gabriel und den früheren NRW-SPD-Chef Michael Groschek an? Warum fahren sie so nachhaltig all jenen in die Parade, die jetzt die Verantwortung tragen oder Verantwortung tragen wollen? Sie werden sagen, es ist die Sorge um die Partei. Aber wenn die Sorge so groß ist, warum haben sich diese Männer freiwillig aufs Abstellgleis begeben? Niemand hat den hemdsärmeligen, volkstümlichen „Mike“ Groschek gezwungen, den SPD-Landesvorsitz nach einem Jahr aufzugeben und den jungen Sebastian Hartmann nach vorne zu schieben. Groschek wollte den Generationswechsel. Nun hat er ihn.

Und Gabriel? Kann es offenbar nicht ertragen, nicht mehr wichtig zu sein. Das ist das Problem bei Machtmenschen. Sie sorgen sich um die große, gemeinsame Sache, mindestens so sehr aber drehen sich ihre Sorgen um sich selbst.