Am Rhein senken mehr und mehr Städte ihre Gewerbesteuersätze. Besser aber wäre es, wenn man das Ruhrgebiet zur Steueroase erklären würde.
Grund- und Gewerbesteuern zählen zu den wichtigsten Einnahmequellen unserer Städte. Ohne die Abgaben könnten Kommunen kein Freibad betreiben, keine Schule sanieren und kein Theater fördern. Wer es als Zumutung empfindet, dass der Kämmerer bei seinen Mitbürgern und den ortsansässigen Unternehmen regelmäßig die Hand aufhält, dem sei also gesagt: Ohne Steuern gibt es kein funktionierendes Gemeinwesen.
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Individuell betracht sind Steuern natürlich lästig. Als unzumutbar aber werden sie empfunden, wenn die Abgabenlast – gefühlt oder de facto – ungerecht verteilt ist. Zwischen der „Hochsteuerregion“ Ruhrgebiet und den reichen Städten am Rhein entwickelt sich gerade ein solches Missverhältnis. Neben Monheim und Langenfeld will mit Leverkusen nun die erste NRW-Großstadt als künftige Steueroase um neue Unternehmen buhlen.
Macht die Entscheidung der Bayer-Stadt Schule und löst einen Dominoeffekt in der rheinischen Nachbarschaft aus, sieht es schlecht aus für das Ruhrgebiet. Denn mit „Kampf-Hebesätzen“ à la Leverkusen können Gelsenkirchen, Oberhausen & Co nicht mithalten. Selbst staatliche Pflichtaufgaben müssen im Revier auf Pump finanziert werden. Da bleibt kein Spielraum für Steuersenkungen. Ein fataler Teufelskreis. Eigentlich müsste man das Ruhrgebiet zur Steueroase erklären. Es wäre eine erstklassige Werbekampagne.