„Vertrauen“ war das Motto des Kirchentages. Das passte in die Zeit: Viele Menschen verlassen Dortmund mit neuem Vertrauen – auch in sich selbst.

Es waren junge Christen, die diesem 37. Deutschen Evangelischen Kirchentag in Dortmund sein Motto gegeben haben: „Was für ein Vertrauen“. Das ist schon eine Weile her, aber eine bessere Losung hätten sie kaum finden können. 120.000 gingen in dieses Treffen, als gerade bekannt geworden war, dass ein Politiker, der sich für Flüchtlinge einsetzt, vermutlich von einem Rechtsextremisten ermordet worden ist. Als die Vereinten Nationen öffentlich machen: 70 Millionen Menschen sind weltweit auf der Flucht, noch nie zuvor waren es so viele.

Sie trafen sich in einer Zeit, in der junge Menschen für das Klima auf die Straße gehen. In der neue Kriege drohen und schon ältere einfach weitergehen. In der die soziale Ungleichheit wächst und mancher gar nicht mehr weiß, worum er sich zuerst Sorgen machen soll.

Fünf Tage lang haben sie in Dortmund nun miteinander geredet, debattiert, manchmal auch nur gebetet. Offen und direkt sind sie gewesen, vielleicht gerade, weil hier das Ruhrgebiet ist: wo man offen und direkt die Wahrheit sagt. Was sie mitnehmen, das sagten am Sonntag viele, ist ein neues Vertrauen. Vertrauen in sich selbst, in die Mitmenschen, Vertrauen, darauf, etwas bewegen, etwas verändern zu können.