Essen. Die Grenzen der EU, die Friedensnobelpreisträgerin ist, sind zu einem Massengrab für Flüchtlinge geworden. Ein Kommentar von Gudrun Büscher.

Die Europäische Union ist eine Friedensnobelpreis-Trägerin, an deren Grenze das Meer zu einem Massengrab für Flüchtlinge geworden ist. Es verschluckt Menschen, die alle Hoffnung darauf gesetzt haben, innerhalb Europas das zu finden, was es in ihrer Heimat nicht mehr gibt: Frieden, Freiheit, Schutz, ein menschenwürdiges Leben, eine Perspektive. Die Grünen-Chefin hat recht. Der Tod der vielen Flüchtlinge im Mittelmeer ist eine Schande für uns alle.

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Das Wetter bessert sich. Das Meer wird ruhiger in den nächsten Wochen und Monaten. Das bedeutet: Die Schlepper, denen das Schicksal der Flüchtlinge völlig gleichgültig ist, werden ihre Boote noch öfter noch voller packen.

Die Verzweiflung ist so groß, dass die Flüchtlinge ihren Tod in Kauf nehmen. Sie wissen, dass sie ihr Leben riskieren. Und sie widerlegen die zynische These, dass das Seenotrettungsprogramm „Mare Nostrum“, das Zehntausende vor dem Ertrinken rettete, ein Anreiz für die Flüchtlinge war, sich nach Europa aufzumachen. „Mare Nostrum“ war ein Gebot der Menschlichkeit und hätte nie beendet werden dürfen.