Der feige Mordanschlag auf die Redaktion von "Charlie Hebdo" in Paris spielt natürlich denen in die Karten, die immer schon wissen wollten, dass der Islam das möglichst auszumerzende Grundübel in den angeblich so aufgeklärten und pluralistischen Gesellschaften in Europa ist.
Die Nationalisten am äußersten rechten Rand erhalten nach den Gräueltaten menschenverachtender Verbrecherorganisationen wie Boko Haram oder Islamischer Staat neue politische Munition.
Eine Munition, die – so wissen es zumindest die Bertelsmänner und versuchen es mit einer neuen Studie zu belegen – ihren Schaden in den Herzen und Einstellungen eines großen Teils der Deutschen längst angerichtet hat.
Mehrheit empfindet den Islam als Bedrohung
Eine Mehrheit empfindet den Islam als Bedrohung. Das ist in den westlichen Bundesländern so – und in den „neuen“ Ländern noch viel schlimmer. Dort trägt die in DDR-Zeiten staatlich verordnete internationale Solidarität, die in den Herzen und Köpfen nicht angekommen ist, schlimme ausländerfeindliche Früchte.
Auch interessant
Dabei spielt keine Rolle, dass sich – so die neue Studie – die übergroße Mehrheit der hier lebenden Muslime gut integriert fühlt und sich zur Demokratie bekennt. Und auch nicht die Tatsache, dass von den gut vier Millionen Muslimen in Deutschland weniger als 1 % radikale Islamisten sind. Das ist das bittere Ergebnis von Vorurteilen.
Mutige Aufklärung und unaufgeregte Information
Solange es nicht gelingt, in den Köpfen der Menschen zu verankern, dass die Mehrheit der Muslime hier vor allem gläubig und friedfertig sind, solange wird es einer verschwindend kleinen Zahl gewalttätiger Islamisten gelingen, dumpfe Ängste und Schrecken vor Fremden und Andersglaubenden zu verbreiten.
Mutige Aufklärung und unaufgeregte Information tut daher not – trotz oder gerade wegen des abscheulichen Massakers in Paris.