Die Bilder marodierender Hooligans und Rechtsextremer in der Kölner City haben Deutschland geschockt. NRW-Innenminister räumte am Mittwoch im Landtag ein, dass die Einsatzstrategie der Polizei bei den Hooligan-Krawallen doch kein Erfolg gewesen ist.
Der Polizeieinsatz bei den Krawallen in Köln war ein Desaster. Punkt. Dass Innenminister Jäger bis zuletzt die Lageeinschätzung, Taktik und Strategie lobte, grenzt an Verdrängung.
Die Wahrheit: Die Polizei hat den massiven Auftritt der Hooligans trotz aller Warnungen im Vorfeld unterschätzt, war den Gewalttätern hoffungslos unterlegen und schlecht vorbereitet. Statt Fehler offen einzuräumen, hat Jäger aber lange alle Vorwürfe weit von sich gewiesen.
Die Bilder von Hooligans und Rechtsextremisten, die Polizisten, Passanten, Bahnkunden und Geschäftsleute attackieren, haben viele Bürger entsetzt. Dass die Polizei Gewaltexzesse und Grölen von Nazi-Parolen mitten in Köln nicht unterbunden hat, war ein Armutszeugnis. Auch die verschwindend geringe Zahl von zunächst nur 17 Festnahmen musste überraschen.
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Gewalttäter von Köln müssen bestraft werden
Nach dem öffentlichen Kopfschütteln hat Jäger erstmals – und viel zu spät - Mängel beim Polizeieinsatz eingestanden. Die Polizeiführung hat offenbar mit nur 1500 Teilnehmern kalkuliert – statt mit 4500. Die verletzten Beamten haben den Anspruch, dass jemand die Verantwortung für das mangelhafte Konzept übernimmt. Das ist bisher nicht geschehen.
Innenminister Jäger warnt vor einer „neuen Formation“ aus fremdenfeindlichen Rechtsextremisten, Hooligans und schlichten Gewalttätern. Der Verfassungsschutz muss das Zusammenrotten eines rechten Gewalt-Mobs nach den Kölner Krawallen scharf ins Visier nehmen.
Das darf aber nicht davon abhalten, dass die Verantwortung für den misslungenen Polizeieinsatz geklärt wird und die Gewalttäter von Köln bestraft werden.