Duisburg. MC-Reporter Alexander Link besuchte mit seiner Klasse das RAG-Trainingsbergwerk in Recklinghausen und fuhr auf einer Draisine durch den Stollen.

In der ehemaligen Bergehalde der Zeche Recklinghausen II ist heute ein Trainingsbergwerk eingerichtet. Alexander Link besuchte es mit seiner Klasse. In weiße Kittel gekleidet und gut geschützt mit Helmen auf den Köpfen traten 28 motivierte Schüler an, um den Stollen zu erkunden. Ein Teil des Areals wurde sogar mit dem Fahrrad erkundet.

Unsere Erwartungen: viel lernen und erfahren, wie im Kohlebergbau gearbeitet wurde. Um es vorwegzunehmen: Unsere Erwartungen wurden sogar meilenweit übertroffen.

Einmal Fahrraddraisine fahren

Steiger Uwe Reichelt zeigt den Schülern die Draisine im Trainingsbergwerk Recklinghausen.
Steiger Uwe Reichelt zeigt den Schülern die Draisine im Trainingsbergwerk Recklinghausen. © Kai Kitschenberg

Nach einer kurzweiligen Einführung über die Geschichte der Kohle und ihres Abbaus ging es direkt mit einem Highlight weiter: Nicht nur die Schüler, auch die Lehrer hatten jede Menge Spaß auf der „Fahrraddraisine“. Draisine? Ist das etwas zu essen? Eine Fahrraddraisine ist ein vierrädriges Schienenfahrzeug, das sich mit einem Kettenantrieb, wie bei einem Fahrrad, fortbewegen lässt. Früher wurde es von Bergleuten genutzt. Vorne ist Platz für den Vorarbeiter und hinten sitzt der Arbeiter, der ordentlich in die Pedale treten muss, informiert der Steiger Horst Wolgast. Namensgeber der Draisine ist übrigens der Bade Karl Drais aus Mannheim. Er hat 1817 mit seiner Laufmaschine das erste Rad der Welt gebaut – damals ganz ohne Pedale und auch noch ohne Bremsen.

Bohren bis der Arzt kommt

Weiterhin konnten die Schüler die harte Arbeit mit einem Bohrer erproben und vieles mehr über den Beruf eines Bergmanns erfahren. „Wow, ist das hart“, bemerkt Batukan Sabuncu, nachdem er den Bohrer ausprobiert hat. „Das haut einen echt um“, lautet Shannon Bogles Kommentar über den Presslufthammer.

Wo keine Schienen sind

In einem Bergwerk hat man nicht immer die Möglichkeit, Schienen zu legen. Doch dies ist für die an der Decke befestigte Einschienenbahn kein Problem. Mit ihr kommt man überall hin und kann schwere Lasten bis zu zwei Tonnen bewegen, erklärt Steiger Uwe Reichelt.

Kohleabbau stirbt aus

Der Steinkohlenabbau in Deutschland wird 2018 enden. In den noch verbliebenen zwei aktiven Mienen im Ruhrgebiet und in Ibbenbüren wird aktuell kaum abgebaut, doch bald wird ein ganzer Berufsstand enden – und damit auch eine Tradition des Ruhrgebietes.

Von MC-Reporter Alexander Link, Klasse 6, Realschule Fahrn, Duisburg