Essen. . Bis Sonntag geht die zehnte Auflage der „Fahrrad“ in der Messe Essen. Eine historische Sonderschau würdigt das Rad zum 200-jährigen Geburtstag.

Die größte Fahrradmesse in NRW hat am Donnerstag ihre Pforten in der Messe Essen geöffnet. „Nicht nur für das Fachpublikum, sondern auch für den Freizeitradler ist etwas dabei“, sagt Messe-Chef Oliver P. Kuhrt.

Maren Falkenberg (links) und Ria Glaue bei der Fahrradmesse „Fahrrad Essen
Maren Falkenberg (links) und Ria Glaue bei der Fahrradmesse „Fahrrad Essen". Falkenberg fährt auf einem Nachbau © Socrates Tassos

In drei Hallen alles zum Thema Fahrrad

In drei Hallen und auf mehr als 3000 Quadratmetern bietet die „Fahrrad“ den Besuchern einen umfassenden Überblick über die neusten Trends, technischen Neuerungen und vielfältiges Radzubehör.

Trend zum Elektro-Bike

Wenig verwunderlich ist, dass sich dieses Jahr der Trend zu Elektro-Rädern („E-Bikes“) weiter fortsetzt. Ein Blick auf die Absatzzahlen elektrischer Räder der vergangenen Jahre verdeutlicht die steigende Beliebtheit der Fahrräder mit Hilfsmotor.

So sieht ein Nachbau eines Hochrades von 1885 (hinten) und eines «Full Fat Trike» der Firma Ice aus, das für den Einsatz bei einer Südpol-Expedition entwickelt wurde.
So sieht ein Nachbau eines Hochrades von 1885 (hinten) und eines «Full Fat Trike» der Firma Ice aus, das für den Einsatz bei einer Südpol-Expedition entwickelt wurde.

Seit 2015 machen E-Bikes konstant 12,5 Prozent des Gesamtabsatzes an Fahrrädern aus,teilt der Zweirad-Industrie-Verband (ZIV) mit. Allein im vergangenen Jahr sind deutschlandweit mehr als 560000 E-Bikes verkauft worden. „Mittlerweile ist das E-Bike sogar beliebter als das Mountainbike“, sagt Hartmut Ulrich vom Radclub Deutschland.

Essener Firma Stadler dabei

Der bundesweit aktive Händler Stadler, der in Vogelheim eine Filiale betreibt, ist zum Beispiel einer von mehr als 250 Ausstellern auf der noch bis Sonntag andauernden Messe. Auch bei Stadler steht das E-Bike im Fokus. Ein günstiges ist ab 2000 Euro zu haben. „Aber nach oben gibt es praktische keine Limits“, sagt ein Mitarbeiter. Im Schnitt geben laut Zweirad-Industrie-Verband (ZIV) deutsche Fahrradfahrer rund 557 Euro für ein Rad aus - da sind E-Bikes schon eingerechnet.

Deutschland führend bei Radverkäufen

Und Deutschland ist im europäischen Vergleich führend beim Radverkauf. Mehr als vier Millionen Räder wurden allein 2015 verkauft – 2016 sollen es laut Branchenverband noch mehr sein.

Beliebtestes Transportmittel der Welt

„Das Rad bleibt trotz zahlreicher Konkurrenz auf dem Vormarsch und ist weltweit das meist genutzte Transportmittel“, hält Radexperte Ulrich fest.

Impressionen von der Fahrradmesse
Impressionen von der Fahrradmesse "Fahrrad Essen" in der Messe Essen. Foto © Socrates Tassos

Echte Hingucker gibt’s auf einer Sonderausstellung: Detailgenaue Nachbauten und Originalexponate historischer Modelle zeigt die Sonderschau „200 Jahre Fahrrad“. 20 historische Räder vom 19. Jahrhundert bis zur Jahrtausendwende zeigen die Anfänge des Zweirades und seiner Weiterentwicklung.

Erstes Zweirad kommt aus Baden

Ein gewisser Karl Drais aus Mannheim hat 1817 mit seiner Laufmaschine übrigens das erste Rad der Welt gebaut – damals ganz ohne Pedale und auch ohne Bremsen. Rund 15 Kilometer pro Stunde soll das Laufrad schnell gewesen sein. Da versteht man plötzlich, warum die „Draisine“ „Draisine“ heißt.

>>> Messe Fahrrad Essen, freitags, samstags und sonntags jeweils von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Messe Essen, Norbertstraße 2, U-Bahnhaltestelle „Messe Essen-West“. Tagesticket Erwachsene: neun Euro inklusive VRR-Fahrten