Witten. Der erste Mann ging stiften, der zweite ist ein treuer Papa: Es gibt Nachwuchs auf dem Hohenstein. Der kleine Pfau ist ein Besucherliebling.
Kuckuck! Ein süßes Pfauen-Küken ist vor wenigen Tagen im Wittener Streichelzoo am Hohenstein geschlüpft. Nun erkundet der flauschige Nachwuchs seine Welt - und verzückt Besucherinnen und Besucher. Viele Jahre gab es im Streichelzoo keinen Pfauennachwuchs. Das mag auch daran liegen, dass der erste Partner der Pfauenmama kürzlich stiften gegangen ist.
Das Küken hat sich am 17. August, nach einer Brutzeit von etwa 28 bis 30 Tagen, aus dem Ei befreit. Drei weitere Eier, die die Glucke in ihrem Nest in der großen Vogelvoliere ausgebrütet hatte, waren offenbar unbefruchtet. Schon von Anfang an ist das Wittener Küken ein echter Entdecker, denn als Nestflüchter ist es direkt nach dem Schlüpfen bereit, die Welt außerhalb des Nests zu erkunden.
Küken tarnt sich perfekt
Andersherum müssen die vielen Familien, die an diesem Vormittag im Streichelzoo zu Besuch waren, genau hingucken. Das Küken passt sich mit seinem gelbbraunen Flaum perfekt der Umgebung an. Einige Kinder entdecken auch erst die kleineren Hühnerküken, von denen es auch einige in der Voliere gibt. Papa Pfau mit seinem prächtigen Gefieder und die etwas schlichter gemusterte Mama sind allerdings immer in der Nähe ihres Kükens. Dieses tapst seiner Mutter hinterher, beäugt einige Brennnesseln und lässt sich immer wieder in den Sand plumpsen, für ein Mini-Nickerchen.
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Tierpflegerin Anna-Janina Dienfeld ist sichtlich stolz auf den Nachwuchs. Endlich hat es einmal geklappt. „Ein Grund könnte sein, dass in unserem Streichelzoo sehr viel los ist und die Tiere bislang nicht die Ruhe hatten.“ Das Kleine bekommt ein speziell kleingehäckseltes Futter. „Ich mische es mit hartgekochtem Hühnerei und Schale. Das ist gut für den Knochenbau“, so die Fachfrau.
Stets ein Pfauenpaar im Wittener Streichelzoo
Bislang ist Dienstuhl zufrieden mit der kleinen Familie und hofft, dass das Küken durchhält. Ob der kleine Wittener Pfau ein stolzer Hahn mit prächtigem Rad oder eine elegante Pfauen-Dame wird, kann man erst in den kommenden Monaten sehen. Anfangs sehen beide Geschlechter noch ziemlich gleich aus. Erst nach mehreren Monaten, manchmal sogar Jahren, beginnen sich die Unterschiede zu zeigen: Während männliche Pfauen später ihr berühmtes prächtiges Rad aus bunten Federn entwickeln, bleiben die Weibchen eher unauffällig in ihrer Färbung.
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Etwa zwei Jahre wird es dauern, bis der Pfau überhaupt ausgewachsen ist. Solange kann er auch noch in der Wittener Voliere wohnen bleiben. Dort gab es bislang immer nur ein Pfauenpaar. Viele Jahre liefen die standorttreuen Vögel auch frei in der Anlage herum, vor einigen Jahren wurden sie aber in die Großvoliere gesperrt.
Ersatzmann stammt aus dem Tierheim
Anna-Janina Dienstuhl würde den Pfauen wieder gern mehr Freiheit gönnen. Ein erster Versuch ging allerdings schief: Der Herr Pfau hüpfte auf die Umzäunung und verschwand auf Nimmerwiedersehen. Aus einem Tierheim besorgte die Tierpflegerin einen „Ersatzmann“: Dessen Weibchen war verstorben, weswegen der prachtvolle Hahn allein zurückgeblieben war. Das vor Kurzem zusammengesetzte Paar scheint sich gut zu verstehen. „Bei Pfauen spielt Sympathie eine wichtige Rolle“, weiß die Wittenerin - und das kleine Pfauenküken ist der beste Beweis.
Der Streichelzoo ist noch bis Ende Oktober täglich von 11 bis 18 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.