Witten. Die Tagespflege im Wiesenviertel wurde mit Farbe beschmiert. Die Senioren konnten nicht mehr aus dem Fenster schauen. So hoch sind die Kosten.

Die Fenster der Tagespflege im Wittener Wiesenviertel leuchten während der EM in Schwarz-Rot-Gold. Mit Fähnchen und Girlanden haben die Mitarbeiter die Einrichtung geschmückt, damit es die Senioren hier schön haben. Doch als Klaudia Baltes vor rund zwei Wochen in die Senioreneinrichtung kam, wunderte sie sich über die grüne Farbe auf dem Fenster.

„Vielleicht hat das ja was mit der Europameisterschaft zu tun“, habe sie sich gedacht. Doch statt Rasenromantik zierten Graffiti-Schmierereien die zwei großen Fenster an der Theodor-Heuss-Straße. Die mussten für viel Geld entfernt werden.

Fenster beschmiert: Senioren konnten nicht mehr rausgucken

„Die Tagespflege ist das Wohnzimmer der alten Menschen. Die können jetzt nicht mehr rausgucken“, ärgerte sich Sascha Lengnick, der die Einrichtung leitet, nach der Attacke. Der Schmier-Angriff auf die Tagespflege ist nicht der erste seiner Art. „Da sind wir zwei- bis dreimal im Jahr“, so Dirk Schilling, Geschäftsführer der Graffiti Cleaner Gmbh in Dortmund.

Seine Firma hat die über 700 Euro teure Reinigung der zwei beschmierten Fenster übernommen. „Die Möglichkeiten eines Graffiti-Künstlers sind so vielzählig, dass man sich nicht sicher auf ein Reinigungsmittel oder -verfahren stützen kann“, erklärt er. Seine Firma habe zwischen 20 und 30, manchmal sogar 40 verschiedene Mittel im Einsatz.

Nach der Graffiti-Attacke: Nun haben die Senioren in der Tagespflege wieder freie Sicht.
Nach der Graffiti-Attacke: Nun haben die Senioren in der Tagespflege wieder freie Sicht. © WAZ | Sascha Lengnick

Die könnten allerdings nicht zwischen „guter“ und „schlechter“ Farbe unterscheiden. Das heißt, in bestimmten Fällen muss die Firma nicht nur Farbe entfernen, sondern später noch neu streichen. Das war bei der Tagespflege glücklicherweise nicht der Fall. Hier beschränkte sich die Verschmutzung auf die Fensterscheibe, den -rahmen und einige Klinkersteine.

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Jetzt könnten die Senioren wieder aus dem Fenster gucken und freuen sich riesig darüber, sagt Sascha Lengnick nach erfolgter Reinigung. Den entstandenen Schaden übernehme zudem die Gebäudeversicherung.

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