Witten. Der Investor List hat sein Bebauungskonzept für den Kornmarkt in Witten überarbeitet. Die Stadt überprüft die Pläne - und will bald entscheiden.

Sind die Bebauungspläne für den Kornmarkt in Witten ins Stocken geraten? Nachdem der erste Investor vor knapp zwei Jahren abgesprungen war, hatte die List-Gruppe den Zuschlag bekommen, sollte aber ihre ursprünglichen Pläne ändern. Seitdem hat man kaum etwas über das umstrittene Neubauprojekt in bester City-Lage gehört. Nun sagt List: Die Stadt Witten prüft derzeit das neu eingereichte Konzept.

Neue Vorschläge reagieren auf Kaufhof-Leerstand in Witten

"Wir sind weiterhin mit der Stadt in Gesprächen darüber, inwieweit das ursprüngliche Konzept für den Kornmarkt angepasst wird", sagt List-Sprecherin Ines Hagen auf Nachfrage unserer Redaktion. Dabei gehe es nicht nur um die Anzahl der Geschosse, sondern auch um neue Nutzungen. Diese hätten sich "in Hinblick auf die Entwicklungen in den Innenstädten und den Leerstand der Kaufhof-Immobilie" verändert. Wie dies konkret aussieht, verrät sie nicht. Auch die Wittener Stadtverwaltung gibt auf Anfrage keine weiteren Informationen.

List habe seine Vorschläge der Stadt vorgelegt. Derzeit ist die Stadt dabei, die Vorschläge abzuwägen. "Mit einer Entscheidung rechnen wir zeitnah", so Ines Hagen. 

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List war im Sommer 2019 wieder in die Planungen für den zentralen Platz eingestiegen, nachdem sich der Sieger eines Architekurwettbewerbs, Markus Bau, von dem Projekt zurückgezogen hatte. Entstehen sollen laut Entwurf vier größere Gebäudekomplexe mit einem Mix aus Wohnen und Gewerbe. Allerdings hatte die Politik Nachbesserungsbedarf angemeldet. Die Architekten (RKW aus Düsseldorf) sollen insgesamt etwas abspecken, etwa ein Geschoss niedriger bauen, weniger Dichte und größere Abstände schaffen.

Seit die Pläne bekannt sind, kämpft die Initiative AUF Witten gegen eine Bebauung des Kornmarkts, da diese "sinnlos, umweltschutz- und klimapolitisch verhängnisvoll" sei. Einen Antrag auf Bebauungsstopp lehnten das Gros der Stadtrats-Parteien im September 2019 ab. AUF Witten setzt seine monatlichen Demonstrationen fort, protestiert wurde zuletzt am 9. Januar.

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