Witten. Eine Baufirma aus Witten soll jahrelang Schwarzarbeiter beschäftigt haben. Abhörprotokolle verschiedener Telefonate belasten den Firmenchef.
Der Prozess um eine Wittener Baufirma, die jahrelang Schwarzarbeiter beschäftigt haben soll, schleppt sich vor dem Landgericht Bochum weiter hin. Bisher haben sich der als Geschäftsführer angeklagte 50 Jahre alte Wittener und ein gleichaltriger Mitarbeiter noch nicht zu den Vorwürfen geäußert. Der entstandene Gesamtschaden beträgt mehr als drei Millionen Euro.
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Hauptbeschuldigter in dem Strafverfahren wegen Betrug, Steuerhinterziehung und Vorenthalten von Arbeitsentgelt ist der Wittener als Chef der Baufirma. Der Mitangeklagte war als Bauleiter in der Firma tätig. Im Rahmen einer großangelegten Aktion gegen Schwarzarbeit waren im Januar 2018 auch die Firmenräume in Witten sowie die Privatwohnungen der Beschuldigten durchsucht worden. Zuvor waren unter anderem auch die Telefone der Angeklagten abgehört worden.
Bargeldübergabe beim Kaffeetrinken
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In der Verhandlung verlasen die Richter die Abhörprotokolle verschiedener Telefonate. Die Schwarzlöhne sollen über fingierte Rechnungen als angebliche Subunternehmerleistungen gezahlt worden sein. Die überwiesenen Gelder flossen anschließend bar zurück, abzüglich einer Provision von sieben bis zehn Prozent. Zu den Treffen mit der Bargeldübergabe verabredeten sich die Beteiligten „zum Kaffeetrinken“, offenbarten die Telefongespräche. Dem 50-Jährigen aus Witten als Geschäftsführer der Baufirma droht eine Haftstrafe. Der Prozess wird fortgesetzt.