Witten. Gedanken von Martin Bartelworth von der Stiftung Creative Kirche in Witten zum Osterfest. Warum sich Abschied und Verheißung umarmen.
Frohe Ostern? Kennen Sie das? Wenn eine Tür zugeht, geht eine neue auf. Kurz und knapp erklärt soll dieser Spruch daran erinnern, dass es im Leben für uns immer weitergeht und sich immer neue Chancen ergeben. Kennen Sie solche Erfahrungen? Welche „Lebenstüren“ haben sich für Sie geschlossen und welche sind erst danach aufgegangen?
Tod war gestern. Karfreitag. Die Freunde Jesu sind verzweifelt. Die Tür ist zugefallen. Der Abschied schmerzt. Es ist zum Heulen. Sie sehnen sich wieder zurück, hinter die Tür. Das geht aber nicht und eine neue Tür ist noch nicht aufgegangen. Sie leben in der Zwischenzeit des nicht mehr und noch nicht. Das bringt Unsicherheit hervor und Angst vor der Zukunft.
„Abschied und Verheißung umarmen sich“
Auch wir sind „Zwischenzeitler“. Nicht nur an Karsamstag. Wir ahnen: So wie es war, geht es nicht weiter. Mit der Welt, mit dem Leben, mit mir. Das macht unsicher. Das macht Angst. Das lässt uns in diesen Tagen ungeduldig und unruhig werden. Wie wird das alles werden? Ist das „Frohe Ostern 2021“? Nähmen wir für einen kurzen Augenblick mal an, die Erfahrung der Freunde von Jesus könnten auch unsere sein. Wir wissen wie die Geschichte weitergeht.
Mitten in der Nacht der Zwischenzeit entsteht neues Leben. Abschied und Verheißung umarmen sich. Auf Tod folgt Auferstehung. Verwandlung zu neuem Leben, das jede menschliche Vorstellungskraft und jede Todesgrenze übersteigt. Jesus stößt eine neue Tür für uns auf. Was uns dahinter erwartet nennen wir Reich Gottes und das hält ewig. Ich kann schon einen Spalt hindurchsehen. Lahme gehen, Hungrige werden satt und die mit Tränen säen, ernten mit Freuden. Ich ahne, es wird alles gut werden. Allen Zwischenzeitlern sei gesagt: Frohe Ostern!
Und noch ein Ostergedicht
Und noch ein Ostergedicht: „Du hast Gott zum Kameraden, was kann die Welt dir schaden. Du hast Jesus zum Freund, der es gut mit dir meint. So reist du mit lebendigem Geist mal eben, vom Tod ins ewige Leben!“ (Ernst Voswinkel, 1946 – 2015, ehemaliger Superintendent im Kirchenkreis Hattingen-Witten)