Witten. Am Sonntag geht es um die Wurst. Der Bundestagswahlkampf im EN-Kreis und in Witten wurde zwar engagiert geführt, war aber wenig mitreißend.
Einmal mehr bestimmt die Corona-Krise eine Wahl in Witten, diesmal den Urnengang für den Bundestag. Über 30.000 Menschen haben in der Ruhrstadt schon ihr Kreuzchen gemacht. Das ist absoluter neuer Briefwahlrekord. Trotzdem kommt es jetzt auch noch auf die letzten geschätzt 25.000 an, die am Sonntag hoffentlich noch persönlich im Wahllokal erscheinen.
Erstmals steht die bisherige Kanzlerin nicht mehr zur Wahl. Auch das Direktmandat im Wahlkreis 139 wird ganz neu vergeben, da sich Ralf Kapschack (SPD) in die Rente verabschiedet. Chancen können sich alle drei Kandidaten und Kandidatinnen der großen Parteien ausrechnen, sowohl Axel Echeverria (SPD) als auch Hartmut Ziebs (CDU) und Ina Gießwein von den Grünen. Schneidet ihre Partei (Zweitstimme) gut ab, wird auch für die heimischen Bewerber (Erststimme) entsprechend viel abfallen. Überraschungen nicht ausgeschlossen.
Was haben die Bundesparteien für meine Stadt, meinen Wahlkreis getan?
Alle haben unter den aktuellen Bedingungen einen engagierten Wahlkampf gemacht. Aber so richtig mitreißend war es nicht. Kein einziger Prominenter stand auf dem Rathausplatz, der Straßenwahlkampf hat längst nicht mehr die Wirkung wie früher. Komisch, dass so wenig über die Arbeit im Wahlkreis in den letzten vier Jahren gesprochen wurde. Das würde ich mich als Erstes fragen: Welche Bundespartei hat eigentlich was für meine Stadt, meinen Wahlkreis getan?