Freibad in Witten: Warum es die allerschlechteste Saison war
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Witten. Es war nicht nur die kürzeste, sondern auch die schlechteste Saison aller Zeiten für das Freibad in Witten. Wie viele Besucher kamen denn?
Am Sonntag (12.9.) endet die kürzeste Freibadsaison der Geschichte. Dann war das Bad in Witten-Annen gerade mal knapp zweieinhalb Monate geöffnet. Das Wetter spielte auch nicht mit und dann war da ja auch noch Corona. So wundert’s nicht, dass die Besucherzahlen miserabel ausfallen.
Versöhnliches Ende einer verkorksten Saison: Zumindest zum Finale gab’s schönes Wetter. Doch wie so oft in dieser kurzen Freibadzeit verloren sich nur wenige Badegäste in der großzügigen Anlage. Kaum ein Kind im Nichtschwimmerbecken, vielleicht 20 Personen im Schwimmer und ein paar Sonnenanbeter auf den Liegen und terrassenförmig angelegten Steinen.
Freibad an Herdecker Straße in Witten vor Saisonende
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Traurig sei sie, dass heute Schluss ist, sagt Brigitte Bartkowski (64). Die Dortmunderin genießt es, in dem 50-Meter-Becken ihre Bahnen zu ziehen. „Das Wasser ist einfach schön.“ Und 26 Grad warm. Schade findet sie es, dass nicht mehr Besucher kämen. „Für 20 Leute lohnt sich das ja gar nicht“, meint Jutta Meier (57) aus Witten. Amelie (27) hätte sich gewünscht, dass sie je nach Wetter noch ein paar Tage dranhängen, was aber nicht der Fall sein wird.
17.219 Badegäste bis einschließlich Mittwoch (8.9.) – das ist Negativrekord. Nur, um mal einen Vergleich zu haben, der freilich ein wenig hinkt, da 2019 noch niemand was von der Pandemie ahnte und Petrus auch mitspielte: Damals, im letzten Vor-Corona-Jahr, strömten rund 120.000 Besucher auf die großzügige Anlage an der Herdecker Straße.
Am Anfang fielen auch noch die Pumpen im Freibad in Witten aus
In der jetzt zu Ende gehenden Saison kam aber auch alles zusammen, wie im richtigen Leben, möchte man sagen. Da freute man sich, dass das Freibad nach der letztjährigen Corona-Pause endlich wieder öffnen würde – und dann verzögerte sich der lang ersehnte Start, weil die Pumpen und Filteranlagen noch nicht mitspielten. Erst Anfang Juli fiel der Startschuss – statt wie sonst üblich schon Mitte Mai.
Aber wir waren ja alle dankbar, dass überhaupt geöffnet wurde. Gerade die treuen Frühschwimmer dankten es den Stadtwerken, die die Bäder und Schifffahrt in Witten betreiben – und kamen auch, wenn’s mal wieder regnete.
Stadtwerke Witten hatten sich von 3-G-Regel mehr Besucher versprochen
Die anfangs wegen Corona eingeführten Zeitfenster, in denen man schwimmen durfte, waren zunächst gewöhnungsbedürftig. Sie entfielen, als die Stadtwerke am 21. August die 3-G-Regel einführten. Doch das, was sich der Energieversorger davon erhofft hatte, nämlich mehr Besucher, trat nicht ein. Obwohl Sprungturm und Rutsche nun geöffnet werden konnten – 3 G zog nicht. Eher schien mancher Gast an der Kasse überrascht zu sein, wenn er nach seinem Impfausweis oder Negativtest gefragt wurde – und zog teilweise unverrichteter Dinge wieder von dannen.
„Das war kein Freibadsommer“, fassen Hauptvertriebsleiter Markus Borgiel und Stadtwerke-Sprecher Mathias Kukla diese verkorkste Saison zusammen. Das muss man sich mal vorstellen: Bester Tag war der 18. Juli mit gerade mal 913 Gästen. An früheren Rekord-Tagen kommen gerne auch mal drei- oder viertausend Menschen zusammen.
Kann ja alles wieder werden. Die Verantwortlichen versprechen uns jedenfalls, im nächsten Jahr das Freibad wieder öffnen zu wollen.
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