Witten. Was wäre das für ein Signal gewesen, ob in Witten oder anderswo, wenn der Kreis ausgerechnet jetzt sein Impf-Drive-in geschlossen hätte.

Man mag es kaum glauben. Aber der EN-Kreis wollte ausgerechnet in dieser endlich besser laufenden Impf-Phase sein Drive-in in Schwelm schließen, jene mobile Impfstraße, durch die täglich bis zu 1000 Impfwillige für den begehrten Pikser mit dem Auto rollen und die bei der Eröffnung von Ministerpräsident Laschet zu Recht in höchsten Tönen gelobt wurde. Es wäre ein schlechter Witz (gewesen), müsste ausgerechnet jene Vorzeigestation wieder dichtmachen, weil das Land zu wenig Impfstoff zur Verfügung stellt. Das scheint vorerst abgewendet zu sein.

Gerade jetzt, wo die Priorisierung für Astrazeneca aufgehoben wurde, müssen alle verfügbaren Kapazitäten genutzt werden, um eins zu tun: impfen, impfen, impfen. Ob Biontech, Moderna oder Astrazeneca – alles ist zugelassen und alles ist willkommen, was uns vor dem Virus schützt.

Es darf nicht länger diese Zweiteilung geben: Biontech vorwiegend für die Impfzentren, Astrazeneca hauptsächlich für die Arztpraxen in Witten

Es darf nicht länger diese Zweiteilung geben, dass das Impfzentrum hauptsächlich Biontech und die Arztpraxen vorwiegend nur Astrazeneca bekommen. Beide Seiten müssen alles spritzen können. Auch der Kreis muss Astrazeneca im großen Umfang bestellen und selbst allen Bürgerinnen und Bürgern anbieten, die es wollen. Denn immer noch warten über 150.000 Menschen im EN-Kreis auf die ersehnte Impfung. Kein Mensch hätte es verstanden, wenn ausgerechnet jetzt, nach der Astrazeneca-Freigabe, die Impfkampagne in Witten und im Kreis wieder an Fahrt verlieren würde. Es wäre ein verheerendes Signal gewesen.

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Natürlich kommt es auch auf die Hausärzte an. Aber bis zu 1700 Impfungen am Tag, die in Ennepetal (Impfzentrum) und Schwelm (Drive-in) möglich sind, schafft keine Praxis. Es wird Zeit, dass die Impf-Bürokratie zwischen Breckerfeld und Witten endlich ein Ende hat. Das gilt auch für die Terminvergabe. Wer sich impfen lassen will, muss zumindest einen Termin für die Erstimpfung bekommen, wenn nicht jetzt, dann spätestens im Juni.