Witten. Die Entwurfsplanung für das Bildungsquartier Annen ist abgeschlossen. So soll es nun mit dem Wittener Neubau-Projekt weitergehen.
Der Bau des Bildungsquartiers Annen könnte nach jetzigen Planungen Ende 2022 beginnen. Das hat die Verwaltung im Ausschuss für Stadtentwicklung mitgeteilt. Die Kosten für den Neubau werden nach Abschluss der Entwurfsplanung inzwischen auf rund 27 Millionen Euro geschätzt. Nach der Machbarkeitsstudie waren die Kosten 2018 noch auf 17,8 Millionen Euro geschätzt worden.
Die höhere Rechnung sei durch die allgemeine Steigerung der Baukosten zu erklären, so erklärte Sandra Bexen vom Planungsamt den Ausschussmitgliedern. In den letzten drei Jahren seien die Preise in der Branche um 18,7 Prozent nach oben geklettert. Weitere Kosten ergeben sich durch einen höheren Energiestandard, mit dem gebaut werden soll sowie höhere Anforderungen an Brandschutz und Inklusions-Maßnahmen.
Förderbescheid für Witten wird im Frühjahr erwartet
Der Antrag, den Bau des Bildungsquartiers in das Stadterneuerungsprogramm des Landes 2022 aufzunehmen, ist Ende September gestellt worden. Mit einer Entscheidung über die Fördermittel wird im Frühjahr gerechnet. Sobald der Förderbescheid vorliege, könne mit den Ausschreibungen für Gebäude und Außenanlagen begonnen werden, so Bexen.
Mit in der Entwurfsplanung steht auch die lang schon geforderte Radbrücke über die Gleise als Nord-Süd-Verbindung in Annen. Derzeit würden Gespräche dazu mit der Bahn aufgenommen. Doch Kämmerer Matthias Kleinschmidt dämpfte die Hoffnungen auf eine schnelle Realisierung der Brücke. Zunächst müsse eine Finanzierungsdiskussion geführt werden.
Schulkomplex, Begegnungszentrum, Dreifachsporthalle
Das ist in Annen geplant: Das neue Bildungsquartier soll auf der Fläche zwischen Westfeldstraße, Park der Generationen, KZ-Gedenkstätte und Märkische Straße entstehen. Dort werden Baedekerschule und die Märkische Sporthalle abgerissen. Es entstehen ein Schulkomplex, Kinderbetreuung, Dreifachsporthalle, Bürgerzentrum sowie angrenzende Wohnbebauung.
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Die Idee, dort eine Brücke zu bauen, gibt es schon seit Anfang der 90er-Jahre. Eine 80-Meter-Verbindung hatten Stadtplaner Anfang damals von der Halde Annen aus vorgesehen, als dort oben eine Realschule gebaut werden sollte. Als die Schulpläne scheiterten, sorgte eine Bürgerinitiative dafür, dass auch die Brückenpläne kippten. „Vor 20 Jahren wurde der Stadt der Vorwurf gemacht, dass wir nicht realistisch über die Kosten für den Brückenbau informiert hätten“, so Kleinschmidt. Das solle nicht noch einmal passieren.