Witten. Nach Kritik an Lockdown-Schließung und wilden Müllkippen reagiert der Kreis: Umladeanlage in Witten öffnet für die, die sich angemeldet haben.
Der Wertstoffhof der AHE in Witten darf ab Montag (11.1.) trotz der dann geltenden strengeren Kontaktbeschränkungen wieder öffnen - allerdings nur, wenn man sich zuvor online einen Termin zur Müllabgabe besorgt hat. Damit reagiert der Kreis auf die laute Kritik von Bürgern. Seit dem 16. Dezember war die Müllkippe geschlossen, in einer Zeit, in der die Leute mehr ausmisten denn je. Erboste Entrümpeler hatten ihren Krempel einfach der AHE vors Tor und oftmals ins Grüne gekippt.
Wohin etwa mit einer ausrangierten Matratze, wenn die Umladeanlagen in Witten und Gevelsberg dicht sind? "Ich verstehe nicht, warum die Abgabe in die Container nicht gestattet ist. Alles passiert an der frischen Luft, es kann Abstand gehalten werden und alle können Maske tragen", klagt eine Leserin. Und: Warum durften die Müllkippen in Dortmund, Hagen, Herdecke oder Bochum auch für Privatleute öffnen, in Witten aber nicht? Offenbar haben die Leute mit den Füßen abgestimmt: "Die Situation wurde vom Kristenstab des EN-Kreises neu bewertet. Man sieht ja, dass es einen Bedarf gibt", sagt AHE-Geschäftsführer Johannes Einig.
Ohne Termin kein Zutritt zur Umladeanlage
Um unnötig lange Warteschlange zu vermeiden, ist für den Besuch im Bebbelsdorf 73 ab Montag ein Termin Pflicht. Dieser kann unter termin.ahe.de gebucht werden. Das Portal hat die IT-Abteilung der AHE erstellt. Es ist relativ einfach zu bedienen: Man wählt den Ort aus (Gevelsberg oder Witten), klickt einen passenden Termin an und füllt ein Anmeldeformular mit persönlichen Daten aus. Automatisch erfolgt eine Terminbestätigung per Mail.
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Außerdem gelten folgende Vorgaben: Die Einfahrt auf das Gelände ist nur möglich, wenn die Bestätigungsmail für den Termin ausgedruckt oder auf dem Handy vorgezeigt werden kann. Maximal drei Pkw dürfen gleichzeitig auf dem Gelände sein und das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung ist ebenso Pflicht wie das Einhalten ausreichender Abstände zu anderen Personen. Bezahlt werden soll möglichst bargeldlos. Man hat eine Besuchszeit von zehn Minuten.
Zehn Minuten für die Müllentsorgung
Mit der Beschränkung auf drei Pkw und Öffnungszeiten von 8 bis 16.30 Uhr wird die AHE nicht viele Kunden einlassen können. "Wir gehen schon davon aus, dass binnen weniger Stunden die erste Woche ausgebucht sein wird", sagt Einig. Aber man werde die Entwicklung beobachten und eventuell die Öffnungszeiten ausweiten.
Die Wiedereröffnung hält der AHE-Geschäftsführer dennoch für "eine richtige Entscheidung." Die Schließung hatte der Kreis "mit Blick auf die aktuelle Corona-Lage und den bundesweiten Lockdown" gefällt, heißt es aus der dortigen Pressestelle. Johannes Einig: "Man hat Sorge, dass die Menschen ihre freie Zeit überproportional dafür nutzen, Abfall vorbeizubringen, und die Folge größere Menschenansammlungen seien.