Witten/Bochum. Nach den letzten Buttersäure-Attacken in Witten wird ein 52-Jähriger verdächtigt. Auf sein Konto sollen noch mehr Taten gehen, auch in Bochum.
Die Polizei hat einen Tatverdächtigen ermittelt, der die Buttersäureattacken im Wittener Rathaus und im Wittener Amtsgericht begangen haben soll. Bei der Durchsuchung der Wohnung des 52-jährigen Witteners haben die Beamten zwei mit der übelriechenden Flüssigkeit gefüllte Flaschen entdeckt. Der Mann soll auch für drei Buttersäure-Anschläge in Bochum verantwortlich sein.
Verdächtiger aus Witten ist der Polizei wegen kleinerer Delikte bekannt
Am Montagmittag (9.12.) hatten Mitarbeiter im Wittener Rathaus und im Wittener Amtsgericht einen bestialischen Gestank bemerkt. In den Aufzügen war Buttersäure verschüttet worden. Zwei Mitarbeiterinnen im Amtsgericht klagten über Übelkeit. Wegen der enormen Geruchsbelästigung waren sowohl Rathaus als auch Gericht geräumt worden. An regulären Dienst war an diesem Tag nicht mehr zu denken.
Zeugenhinweise und weitere Ermittlungen brachten die Fahnder jetzt überraschend schnell auf die Spur des Hauptverdächtigen. Der Mann ist der Polizei wegen anderer kleinerer Delikte bekannt. Ärger über die Behörden könnte ein Motiv für die bisher insgesamt sechs bekanntgewordenen Buttersäure-Anschläge in Witten und Bochum gewesen sein. Der Wittener selbst streitet jede Tatbeteiligung ab.
Sechs Buttersäure-Anschläge sollen auf das Konto des Witteners gehen
Die Fahnder werfen ihm nicht nur die beiden Anschläge mit der übelriechenden Flüssigkeit am vergangenen Montag im Wittener Rathaus und Gericht vor. Er soll auch am 16. Oktober Buttersäure im Wittener Rathaus verschüttet haben – und für drei weitere Taten am 14. und 21. Oktober sowie am 4. Dezember im Flur eines Geschäftshauses an der Bochumer Bongardstraße verantwortlich sein. Dort musste das Gebäude ebenfalls evakuiert werden. Schon damals nahm die Polizei Ermittlungen wegen gefährlicher Körperverletzung auf.
„Es gibt eine deutliche Indizienkette“, sagte am Freitag (13.12.) der Bochumer Polizeisprecher Volker Schütte. Nun wird zum Beispiel noch geprüft, ob die zuletzt gesicherten Säurereste mit der Flüssigkeit aus den Flaschen in der Wohnung des Witteners übereinstimmen. In dem Fall arbeiten Kriminalkommissariate aus Bochum und Witten eng zusammen. Relativ schnell wurde auch ein Durchsuchungsbeschluss für die Wohnung des 52-jährigen Witteners erwirkt.
52-jähriger Wittener soll am Tattag im Amtsgericht Witten gesehen worden sein
Gegen ihn wird jetzt wegen Körperverletzung und Sachbeschädigung ermittelt. Auch die Kosten für die jeweiligen Feuerwehreinsätze könnten noch eine Rolle spielen. Die Polizei ist sich jedenfalls ziemlich sicher, den Richtigen zu haben. Am Tag des letzten Buttersäure-Anschlags in Witten soll der Verdächtige im Amtsgericht gesehen worden sein. Einen Verhandlungstermin hatte er dort nicht. Der könnte jetzt aber bald folgen.