Bochum-Sevinghausen. Seit Jahren wartet FSV Sevinghausen auf eine Aussage der Stad Bochum, wann dort ein Kunstrasenplatz entstehen soll. Wichtig für den Verein.
Es wäre der letzte Fußballverein in Wattenscheid ohne Kunstrasen: Der FSV Sevinghausen will von der Stadt Bochum endlich Klarheit darüber erhalten, wann auf der Sportanlage Auf dem Esch ein Kunstrasenplatz auf dem Ascheplatz entsteht.
Frust beim FSV Sevinghausen über Stadt Bochum
Die Voraussetzungen könnten hier nicht besser sein: Es gibt genug Parkplätze, und es gibt keine Anwohner in der Nähe. die sich beschweren. Doch der Verein wartet seit vielen Jahren auf eine Zusage der Stadt Bochum, wann es hier mit Kunstrasen losgehen soll. „Wir wollen unseren Eltern und Spieler endlich mal mitteilen können, wann hier Kunstrasen gelegt wird, den der Verein ja dringend für sein Überleben braucht. Doch es kommt keine Ansage. Das frustriert uns“, so Vorsitzender Reinhold Obring und Stellvertreter Jürgen Wolf.
Das Ergebnis der jahrelangen Hängepartie: Viele Jugendliche haben den Verein verlassen, da es im Umfeld viele Vereine mit Kunstrasen gibt - das ist ja mittlerweile Standard für Kinder, Jugendliche und Eltern.
FSV Sevinghausen wartet schon lange auf Kunstrasenplatz
„Es frustriert enorm, keine zeitliche Zusage der Stadt Bochum für Kunstrasen bisher erhalten zu haben; man hält sich bedeckt. Wir wollen keinen Stress mit der Stadtverwaltung Bochum und der Politik, nur eine Aussage, wann mit Kunstrasen zu rechnen ist. Damit könnten wir dann bei Eltern und Spielern argumentieren. Doch so geht es nicht mehr weiter. Bisher haben wir stillgehalten.“
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Die Sportanlage ist optimal gepflegt, in Eigenregie wurde ein attraktives Vereinsheim erstellt. Was fehlt, ist halt der Kunstrasenplatz. Deshalb sei der Aderlass in der Jugendabteilung gewachsen, mittlerweile gibt es nur noch fünf Jugendmannschaften. Einst waren es über 300 aktive Mitglieder, jetzt 140. Bei den Senioren kicken zwei Teams – die erste Mannschaft mit großen Aufstiegsambitionen liegt auf Platz zwei in der Kreisliga B, ist seit fünf Spieltagen ungeschlagen.
Stadt Bochum soll endlich reagieren
Will die Stadt Bochum dem Verein nicht helfen und ihn notfalls untergehen lassen, um keine Mittel zu investieren? Die Stadt erklärt auf Nachfrage dieser Redaktion: „In Wattenscheid gibt es eine hohe Kunstrasenplatzdichte. Nächstes Jahr stehen noch die Sanierungen der Sportplatzanlagen Preins Feld und Günnigfeld an.“ In der vom zuständigen Ausschuss für Sport, Bewegung und Freizeit für die Jahre 2023 und 2024 beschlossenen Maßnahmenliste zur Weiterentwicklung und Sanierung städtischer Sportplatzanlagen ist die Anlage „Auf dem Esch“ nicht enthalten. Insofern gebe es hierzu auch keine Planung.
Aktuell habe die Sportverwaltung allerdings das Institut für kommunale Sportentwicklung mit einer Bedarfsermittlung für die Bochumer Sportplatzanlagen beauftragt. „Mit diesem Auftrag soll der gegenwärtige und auch zukünftige Sportplatzbedarf für eine nachhaltige Entwicklung und Verteilung von Sportplätzen im Stadtgebiet und je Stadtbezirk festgestellt werden“, so Stadtsprecherin Sarah Schmuttermair. Die Ergebnisse würden in ein Gutachten münden, „welches auch eine Prioritätenliste für die Sanierung der Sportplatzanlagen enthalten wird. Das Gutachten liegt noch nicht vor, insofern lassen sich zum jetzigen Zeitpunkt noch keine Aussagen hierzu treffen“.
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Viel Geld für Flüchtlingsanlage Auf dem Esch
Zum Hintergrund: „Auf dem Esch“ war vor einigen Jahren mal eine Bezirkssportanlage geplant, mit zwei Sportplätzen, auch ohne Asche. Doch seitdem viele Flüchtlinge in Bochum untergebracht werden, ist das Thema durch. Denn auf dem benachbarten Platz ist ein großes, Millionen Euro teures Flüchtlingsheim entstanden, jetzt als eine Art Durchgangsquartier vorgesehen.