Bochum-Günnigfeld. Zum Herbst kann der erste „Tiny Forest“ Bochums in Günnigfeld entstehen. Helfer sind willkommen für die Vorarbeiten an der Blücherstraße.
Dieses Labor wird eine besonder Baumschule, denn hier sollen Erkenntnisse und Erfahrungen buchstäblich wachsen. Auf einer städtischen Fläche hinter dem Komplex des Christopherus-Hauses und in der Kurve der Blücherstraße soll der erste „Tiny Forest“, der Mini-Wald entstehen.
Für die Fläche des ehemaligen Betriebshofes am Stadtgarten wäre das dann das Vorbild. Ein Wald nach Vorschrift soll es gerade nicht sein, deswegen muss er auch mit einem Forstzaun vor Besuch geschützt werden. Allerdings ist Marcus Kamplade, Baum-Manager beim Grünflächenamt, fast sicher, dass hier eine regelrechte Pilgerstätte entsteht.
Der Aufwand ist gering, im Spätsommer soll hier noch einmal das Gras gemäht, der Boden nur gelockert und etwas Stroh eingearbeitet werden, dann können im Herbst die Jungbäume gepflanzt werden. Danach ist die Starthilfe schon vorbei, unter Umständen wird noch gewässert. Diese Insel in der Wiese bleibt sich selbst überlassen.
„Das kann Vorbildcharakter für Pflanzungen ähnlicher Art im urbanen Raum haben“, denkt Kamplade, etwa für Wohnungsbaugesellschaften, in deren Siedlungen Flächen von etwa 200 Quadratmeter zur Verfügung stehen würden. Wohl auch in einer ähnlichen „Insel-Lage“ wie hier.
Die Bedingungen sind ungewohnt für die Stadtverwaltung. Es handelt sich nicht um eine Aufforstung, keine reguläre Pflanzung, soll nicht öffentlich zugänglich sein und überwacht werden. „Musterfläche“, das geht gerade noch im Verwaltungsablauf.
Die Bezirksvertretung hat dem Projekt grundsätzlich zugestimmt und auch die Anschubfinanzierung abgesichert. Eventuell soll es daher auch eine Vorab-Info-Veranstaltung im Wattenscheider Rathaus geben, um Helfer für die konkrete Pflanzung zu finden. Kindergärten und Grundschulen aus der Nähe wären Ansprechpartner. Für die Entwicklung des Tiny Forest soll dann neben der TU Dortmund auch noch die Hochschule Bochum angesprochen werden.
Festgelegt ist die Auswahl der Arten, die hier wachsen sollen, noch nicht. Kamplade und Özlem Agildere von der Initiative, die mit Blick auf den Stadtgarten die Idee angeschoben hat, denken an „heimische, unkomplizierte wie Ahorn, Buche, Eiche, Linde oder auch Elsbeere“, dazu ein paar Sträucher und sogar niedrige Stauden rundherum.