Wattenscheid-Westenfeld. Bei der Gestaltung des neuen Quartiers am Wilhelm-Leithe-Weg und vor dem Bahnhof sind bereits Anregungen aus der Bezirksvertretung eingeflossen.

Die Stadt möchte erneut die Stimmen der Nachbarschaft und aller anderen Interessierten zu den Planungen für das neue Wohngebiet „Wilhelm-Leithe-Weg Süd“ zwischen Wilhelm-Leithe-Weg und Jung-Stilling-Straße einholen. Der aktuelle Stand wird daher öffentlich präsentiert. Im direkten Gespräch und online können Bürgerinnen und Bürger ihre Meinung beitragen.

In den kommenden Jahren entsteht als „Neues Bahnhofsquartier Wattenscheid“ rund um den Wattenscheider Bahnhof ein Quartier, das Wohnen, Arbeiten und Freizeit verbinden und durch attraktive öffentliche Räume und eine ansprechende Architektur zum Treffen und Verweilen einladen soll. Der Bahnhof bildet dabei den Ankerpunkt.

Baugebiete in Bochum stärker auf Starkregen ausrichten

Der Tunnel im Bahnhof soll dazu nach Süden verlängert werden. Dieser „Südausgang“ ist ein direkter Zugang aus dem Quartier zum Bahnhof. Auch soll das Bahnhofsgebäude modernisiert und mit neuen Nutzungen belebt werden.

Die Bezirksvertretung hatte bereits eine ganze Reihe von Anregungen gemacht. Sie gelten vorrangig für den Bereich südlich der A40 wie Wilhelm-Leithe-Weg/Nord und Süd.

Die Baugebiete nördlich der Autobahn sollten mit den Arealen An der Papenburg und Berliner Straße/ehemaliges Stadion zuerst entwickelt werden und sich an der bestehenden Bebauung orientieren. Energie-Einsparung beim Bau und ein Ausgleich für die Eingriffe in die Natur sollten beachtet werden. Die Kanalisation sei auch hier schon jetzt teilweise überbelastet, was zur Überflutung der Keller bei Starkregen führe. Deshalb müsste bei der Versiegelung von Flächen auch ein entsprechender Ausgleich geschaffen werden, um Regenwasser versickern und ablaufen zu lassen.

Wohnen im Park als Zielsetzung

Bäumen und Hecken sollten möglichst stehen bleiben, und dann Pläne zur Entwicklung und Gestaltung der Landschaft entstehen. Das soll für Freiflächen, aber auch den öffentlichen Verkehrsraum gelten. Heimische Baum- und Sträucherarten sollten bei der Entwicklung eines Konzepts „Wohnen im Park“ Vorrang haben und auch die Begrünung von Dächern und Fassaden möglich sein.

Gutachten müssten die bergbaulichen Vorbelastungen klären, der aktuelle und der zu erwartende fließende wie ruhende Verkehr beschrieben werden. Danach müsste sich auch die Erschließung des neuen Quartiers durch den ÖPNV richten, Haltestellen neu eingerichtet oder verlagert werden.

Planungsteam in der Lohnhalle

Von Montag, 6. September bis Sonntag, 12. September, findet nun eine öffentliche Ausstellung einer ersten Weiterentwicklung dieses Plans in der Alten Lohnhalle, Lyrenstraße 13, statt.Die Ausstellung ist von 12 bis 18 Uhr geöffnet. Zusätzlich besteht am Montag von 12 bis 14 Uhr und Donnerstag von 15 bis 17 Uhr die Möglichkeit, mit dem Planungsteam ins Gespräch zu kommen. Es gelten die jeweils aktuellen Corona-Schutzregeln, eine medizinische Mund-Nasen-Maske ist Voraussetzung für den Besuch der Ausstellung.Vom 6. September bis 19. September findet außerdem eine Online-Beteiligung statt, bei der der Planentwurf unter http://www.bochum.de/bahnhofsquartier-wattenscheid angesehen werden kann. Es besteht die Möglichkeit, Fragen zu stellen und Stellungnahmen abzugeben.

Die Verkehrssituation am Bahnhof Wattenscheid soll dazu grundlegend überplant werden, gab die Bezirksvertretung weiter. Das betrifft die Lage der Haltestellen, es könnte sogar ein Busbahnhof vor dem Bahnhofsgebäude entstehen. Außerdem biete sich der Bau eines Kreisverkehrs an der Bahnhofstraße/Fritz-Reuter-Straße an, um diesen Knoten zu entschärfen.

Mit sozialem Wohnungsbau

Schließlich müsste die örtliche Sozialstruktur beachtet werden und neben höherwertigem auch öffentlich geförderter Wohnraum entstehen. „Andere Wohnformen und -arten“ will die Koalition aus SPD, Grünen und FDP in der Bezirksvertretung in Betracht ziehen lassen. Außerdem soll vorab die Kapazität aller Erziehungseinrichtungen, Kindergärten und Schulen, untersucht werden.