Wattenscheid-Höntrop. Am Bahnübergang Ginsterweg/In der Hönnebecke ruhen vorerst die Arbeiten. Die Deutsche Bahn AG will hier eine abknickende Vorfahrt einrichten.
Die Deutsche Bahn lässt aktuell ihre gerade erst eingerichtete Baustelle am Bahnübergang Ginsterweg ruhen. Unerwartet wurde eine Sauerstoffleitung vorgefunden. Genau das allerdings scheint bei nächtlichen Besuchern kriminelle Energien zu wecken.
Ein Nachbar musste am Freitag, 8. Oktober, mit Schrecken feststellen, dass der Stromkasten, der hier aufgestellt und wohl auch schon ans Netz angeschlossen wurde, offen stand, weil er nicht einmal mit einem Schloss gesichert war. Außerdem bemerkte er, dass das quer über die Hönnebecke gelegte Stromkabel durchtrennt war und zumindest ein Teil davon sogar fehlte. Weil er es blank auf dem Kanaldeckel liegen sah, alarmierte er die Polizei.
Bahn-Baustelle in Wattenscheid: Verkehrszeichen unnütz?
Die sorgte umgehend für Abhilfe und ließ daraufhin den Stromkasten absichern. Das unnütze Kabel allerdings liege immer noch auf der Straße und auch die Sperrelemente würden den Verkehr gefährden, meint der aufgebrachte Nachbar. Die Verkehrszeichen seien außerdem völlig unnütz. Denn die Sperrung des Übergangs sei ja bis zu einer nicht abzusehenden Fortsetzung der Arbeiten unterbrochen worden. Der Weg über die Gleise ist seitdem wieder frei.
Die Deutsche Bahn AG bemüht sich derweil um Antworten auf den Fragenkatalog der WAZ-Redaktion, der den Hintergrund der überraschenden Baustelle aufklären soll. Demnach ist die Sauerstoffleitung „in der vorliegenden Leitungsauskunft zur damaligen Genehmigung des Bauvorhabens nicht vorhanden“ heißt es zum Baustopp.
Nach Rücksprache mit dem Betreiber sei die Aktualität der Systeme von damals unklar gewesen. Mit Einrichtung der Baustellenfläche sei zusammen mit dem Leitungsbetreiber die exakte Lage der Leitung durch sogenannte „Suchschürfe“ bestimmt worden. Hierbei habe man festgestellt, dass die Leitung dem Geländeverlauf folge und somit im Bereich der Böschung liege, welche für den geplanten Fußweg abgetragen werden müsse.
Deutsche Bahn will abknickende Vorfahrtsstraße einrichten
Die Stadt Bochum hatte offenbar kaum aktuelle Informationen über den Vorgang. Die Bahn weist ein jedoch Verschulden von sich: „Unser damaliger Ansprechpartner beim Tiefbauamt ist inzwischen in Pension. Der Nachfolger wurde, was die neuen Entwicklungen angeht, durch die DB informiert.“
Grundsätzlich werde hier in Zukunft die Einbahnstraßenregelung aufgehoben und Platz für Begegnungsverkehr geschaffen. Der führe über eine abknickende Vorfahrtsregelung der Straße „In der Hönnebecke“ auf den Ginsterweg und umgekehrt.
Eine rechts-vor-links-Regelung dürfe es nicht geben, da die zügige Räumung des Übergangs nicht gewährleistet werde. Auf einem Übergang dürfen keine wartenden Fahrzeuge stehen.