Bochum-Wattenscheid. Das Wattenscheider Stadion absolviert seine Premiere als „Event-Bühne“ mit Bravour. Zum Adventssingen ist die Tribüne auch im Regen gut gefüllt.
Das ungemütliche Wetter schreckte die Aktiven auf dem Rasen ebenso wenig ab wie die Gäste auf der Tribüne: Auch im Dauer-Fieselregen lief das erste Adventssingen in der Lohrheide völlig reibungslos und ohne jede Panne ab. Bei der Premiere funktionierte auch die Zusammenarbeit von TV Wattenscheid 01 und dem örtlichen Chorverband, als „Event-Bühne“ hat das Stadion eine bemerkenswerte Taufe erfahren.
2G mit Einlasskontrollen im Bochumer Stadion
Einlasskontrollen für die 2G-Corona-Schutzregel, dazu die Bitte, sich möglichst sogar noch vorab testen zu lassen, das gab Sicherheit für die Besucher des Open-Air-Events, darunter viele Familien mit kleinen Kindern.
„Gut 1000 Karten sind im Vorverkauf weggegangen“, schätzte Klaus Retsch, zweiter Vorsitzender des TV 01, und beim Blick über die Tribüne tippte er: „und noch gut ein paar mehr sind bestimmt gekommen.“
2000 wären möglich gewesen, die aktuellen Corona-Zahlen und das miese Wetter haben sicherlich noch einige Neugierige abgeschreckt. Mit blinkenden Nikolaus-Mützen, sogar leuchtenden Schutzmasken und wetterfest eingemummelt, machten es sich die Unerschrockenen auf der Tribüne gemütlich. Draußen hatte ein Team der SG Wattenscheid 09 für heiße Getränke und Verpflegung gesorgt.
Auftakt mit dem Steigerlied
Vor dem pünktlichen Start hatte Moderator Felix Groß leichtes Spiel mit dem „Warm up“. Das Steigerlied gelang auch im Wechsel, die Besucher zeigten sich textfest über alle sieben Strophen. Der Witterung geschuldet, trat der gut 60 Stimmen starke Projektchor aus verschiedenen Chören des Wattenscheider Verbandes auf der einen der beiden Bühnen in Regencapes auf. Nur Dirigent und Kreischorleiter Gisbert Schmidt gab unverdrossen „unverhüllt“ den Takt an.
„Für heute Abend wollen wir das ganze Trübselige in der viel zu langen Corona-Zeit mal links liegen lassen“, hatte Moderator Groß gewünscht, „hier in diesem Schmuckkästchen im Revier, an diesem besonderen Abend, an dem so viele Player beteiligt sind“.
Er erinnerte daran, dass das Adventssingen als „Zukunftsprojekt“ der Stadtwerke ausgewählt wurde, daher auch mit 27.000 Euro unterstützt wird. „Außerdem hat der TV Wattenscheid mit Leichtathletikgalas und dem Halbmarathon schon klar gezeigt, dass er Veranstaltungen sehr gut stemmen kann.“ Eine stimmungsvolle Abwechslung zu den bekannten Adventsliedern bot die Lesung von Hans-Joachim „Jochen“ Paul. Bei den einzelnen Abschnitten holte Felix Groß jeweils einen Gast nach vorn, um nach und nach die Kerzen zum Leuchten zu bringen. Denn die waren regenfest mit LED-Technik ausgestattet.
Große Bühne zum Abschied
So eine Bühne wird selten geboten: Karin Hoffmann nahm das erste Adventssingen in der Lohrheide willkommenen Anlass, ihren Rückzug aus dem Chorverband Wattenscheid zu erklären. „Mit jetzt 70 Jahren stelle ich mein Amt als Vorsitzende zur Verfügung“, erklärte sie. Mit einem zufriedenen Lächeln unterstrich sie: „Musik ist mein Leben, und nach dieser tollen Veranstaltung kann ich wirklich ruhigen Gewissens abtreten.“Sie ist seit 28 Jahren in verschiedenen Funktionen im Chorverband tätig gewesen. Bei der Mitgliederversammlung am 10. Dezember steht ihre Verabschiedung und die Neubesetzung des Vorstandes auf der Tagesordnung.
Zwei-Meter-Nikolaus fuhrim Cabrio ins Stadion
Anders als im offenen Cabrio, wie angekündigt, hätte an diesem Abend auch der Nikolaus kaum ins Stadion kommen können. Der Zwei-Meter-Mann Jonny Reinhardt, ehemaliger Weltklasse-Kugelstoßer des TV 01, hätte mit der Mütze kaum hineingepasst. Er genoss das Bad in der Menge und verteilte Weihnachts-Tüten an die Kinder und stand für zahlreiche Handy-Fotos zur Verfügung.
Bildergalerie zum Adventssingen auf www.waz.de