Bochum-Höntrop. Groß war der Aufschrei, als die Stadt Bochum vor einem Jahr die Schließung der Waldbühne im Südpark verkündete. Bald soll die Sanierung starten.
Die Waldbühne in Wattenscheid-Höntrop wurde damals wegen gravierender Sicherheitsmängel geschlossen, die einen weiteren Spielbetrieb ab sofort nicht mehr möglich machen würden – von den maroden Dachträgern bis zu den Wasser- und Stromleitungen. Die Mängelliste ist lang. Getan hat sich seitdem bei der Sanierung allerdings nichts. Einig waren sich alle Parteien in der vor der Kommunalwahl verabschiedeten Ratsresolution, dass hier etwas zum Erhalt passieren muss. Die Petition hatten 3033 Bürger unterschrieben.
Stadtrat Bochum verabschiedete Resolution
Betroffen von der Schließung der traditionsreichen Spielstätte sind vor allem die beliebten Märchenspiele in den Sommerferien, dort seit Jahrzehnten aufgeführt von der Kolpingspielschar Höntrop und der Volksbühne Wattenscheid. Auch kirchliche Gruppen wie die Pfadfinder haben die Waldbühne genutzt, unter anderem für St. Martins-Veranstaltungen. Wegen der Coronakrise wäre das alles in diesem Jahr eh ausgefallen. Doch der Blick richtet sich in die Zukunft und auf die Frage, ob und wann die Stadt Bochum die Sanierung der Waldbühne – offenbar seit langer Zeit vernachlässigt – in Angriff nehmen will. Und ob nicht gar ein Aus drohe.
Trägerverein in Wattenscheid gegründet
Es hatte sich 2018 schließlich der Trägerverein Kolping Waldbühne Höntrop e.V. gegründet, dem die Stadt Bochum den Betrieb der Spielstätte per Vertrag übertragen hat. Und deren ehrenamtliche Mitstreiter damals reichlich Geld und Arbeitsstunden in die teilweise Sanierung der Waldbühne investiert haben. Und die völlig überrascht waren, dass die Stadt dann noch so schwere Mängel feststellte, die im Vorfeld eigentlich hätten bekannt sein müssen, wie Vorsitzender Franz-Josef Ridder betonte. Auch viele Spendengelder wurden für die Sanierung eingeworben.
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Jetzt geht nach dem langen Stillstand städtischer Aktivitäten die Angst um, dass die Waldbühne dauerhaft geschlossen bleiben könnte. Dazu erklärt Stadtsprecher Thomas Sprenger auf Nachfrage der Redaktion: „Die Vorplanungen für die Sanierung der Waldbühne sind beauftragt und in vollem Gange. Sie werden zeitnah im Wesentlichen stehen.“ Die Bezirksvertretung Wattenscheid und der Ausschuss für Kultur und Tourismus des Rates sollen zu ihren Sitzungen im Januar 2021 eine Erläuterung der Planung für ihre Beratungen erhalten.
Planung im Blick
„Für die Sanierung der Waldbühne sind im Haushalt der Stadt Bochum eine Million Euro etatisiert. Der finale Beschluss über die Sanierung durch die parlamentarischen Gremien, so auch dem Rat, kann erfolgen, wenn die Ausführungsplanung erfolgt und mit einem Maßnahmen- und Bauzeitenplan sowie einer Kostenübersicht über die Sanierung und den künftigen Betrieb hinterlegt ist“, so Thomas Sprenger.
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