Bochum-Höntrop/Eppendorf. Erneuter schwerer Verkehrsunfall auf dem Zeppelindamm in Bochum-Wattenscheid. Der Motorradfahrer (33) schwebt weiter in Lebensgefahr.

Seit Jahren tobt die Diskussion um geparkte bzw. für längere Zeit abgestellte Lkw und (Werbe-)Anhänger auf dem Mehrzweckstreifen des Zeppelindamms, deren Zahl in letzter Zeit sehr stark zugenommen hat. Vor allem Radfahrer müssen deshalb oftmals auf die Straße ausweichen, wo zahlreiche Autos mit teils überhöhter Geschwindigkeit als die erlaubten 50 oder 70 km/h unterwegs sind. Ein durchgehendes Tempolimit von 50 war auch schon mal im Gespräch.

Polizei Bochum bittet um Hinweise

Viele, teils schwere Verkehrsunfälle mit Verletzten haben sich auf dem Zeppelindamm ereignet. Ein weiterer schwerer Unfall ist am Samstagabend (21. August) hinzu gekommen, ein 33-jähriger Kradfahrer wurde dabei lebensgefährlich verletzt. Laut Polizei fuhr der in Serbien lebende Mann gegen 22.45 Uhr mit einem Motorrad auf dem Zeppelindamm in Richtung Berliner Straße. Im Nahbereich einer Tankstelle kam er aus bisher ungeklärten Gründen nach rechts von der Fahrbahn ab und prallte frontal gegen einen auf dem Mehrzweckstreifen geparkten Lkw-Auflieger. Es bestehe weiterhin Lebensgefahr. Der Zeppelindamm wurde für die Dauer der Unfallaufnahme bis circa 0.55 Uhr komplett gesperrt. Zur Klärung des genauen Unfallhergangs sucht die Polizei Zeugen: Hinweise nimmt das Verkehrskommissariat zur Geschäftszeit unter Tel. 0234 909-5206 entgegen.

Zeppelindamm schon länger im Fokus

Im Zeppelindamm-Bereich zwischen blauer Fußgängerbrücke und Zollstraße planen die Stadt Bochum und der Landesbetrieb Straßen NRW schon seit längerer Zeit gemeinsam eine neue Radwegeverbindung. Angedacht ist hier, dass die vorhandenen Mehrzweckstreifen aufgelöst und die dadurch zur Verfügung stehende Fläche für Radwege zur Verfügung gestellt wird. „Die Stadt Bochum hat die Planung für den Landesbetrieb übernommen und ein erstes Konzept zur Führung der Radfahrer erarbeitet. Dieses Konzept wird zum jetzigen Zeitpunkt zwischen den Projektbeteiligten abgestimmt“, erklärt Pressesprecherin Isabell Riedel von Straßen NRW. „Sobald das abgeschlossen ist, werden wir über den voraussichtlichen Baubeginn informieren.“ Das Land stellt für diesen geplanten Radweg Fördermittel von rund 200.000 Euro zur Verfügung.

Zeppelindamm im Blick

Schon seit längerer Zeit gibt es viele Probleme am Zeppelindamm (L 651).Da geht es um mehrere Bereiche: Müll wird am Straßenrand abgelagert, der Lärm steigt durch zunehmenden Kfz-Verkehr, geparkte Fahrzeuge oder Anhänger stehen auf den Seitenstreifen – Anwohner fordern konsequentes Gegensteuern.

Radweg soll gebaut werden

Straßen NRW hatte in der Vergangenheit auch stets betont, dass auf dem Mehrzweckstreifen des Zeppelindamms als Landesstraße das Abstellen oder Parken von Fahrzeugen für einen gewissen Zeitraum erlaubt sei, insofern Parkverbotsschilder dies nicht untersagen. Die neu gestaltete Einmündung im Bereich Zeppelindamm/Zollstraße für die am Südpark angesiedelte NRW-Polizeireiterstaffel hat die Situation in der Höhe durch eine neue Abbiegespur zusätzlich verengt – und damit verschärft.

Tempokontrollen verschärft

Die Stadt Bochum kontrolliert in dem Bereich neuerdings verschärft das Tempo, die „Blitzer“ stehen oftmals – in beiden Fahrtrichtungen – in Höhe der Tankstellen. Was für viele Autofahrer dort wohl auch für Verwirrung sorgt, sind die in recht kurzer Folge aufgestellten Tempolimit-Schilder zu 50 oder 70, die auch noch nach der aktuellen Nässe-Situation unterscheiden. Zahlreiche Autofahrer sind hier nun jedenfalls in letzter Zeit schon geblitzt worden.