Bochum-Wattenscheid. Beim Stadtteilspaziergang mit Bochums OB Thomas Eiskirch kommen viele Themen vor Ort zur Sprache. Trotz der Hitze gehen viele Wattenscheider mit.
Gut zweieinhalb Stunden und rund fünf Kilometer lagen vor der ansehnlichen Gruppe, die zum Stadtteilspaziergang durch Wattenscheid mit Oberbürgermeister Thomas Eiskirch (SPD) ausgerechnet am bisher heißesten Tag des Jahres bereit stand.
Heiraten in Bochum bald auch auf dem Gerüst auf Holland
An der Alten Lohnhalle an der Lyrenstraße traf sie prompt auf eine Hochzeitsgesellschaft, was Eiskirch als Kurzpass nutzte. Als er selbst vor gut 25 Jahren heiratete, „war das nur von Montag bis Freitag von 9 bis 12 Uhr und nur im Standesamt möglich“, erinnerte er sich. Dass es inzwischen in Bochum deutlich mehr Trauorte und Möglichkeiten gebe, decke sich mit dem Lebensgefühl der Menschen und ihrer Identifikation in den Außenbezirken.
So ließ er sich auch gern mitziehen und fragte offen: „Warum denn nicht auch auf dem Holland-Schachtgerüst? Darüber lohnt es sich auf jeden Fall nachzudenken“, gerade, weil auch der Standesbeamte an diesem Tag bereits erklärt hatte, er wolle das durchaus auch.
Die Einleitung zu diesem vierten Spaziergang durch die Stadtbezirke hatte Bezirksbürgermeister Hans-Peter Herzog (SPD) übernommen. „Wir wollen einiges ansehen, was schon angestoßen worden ist, und dabei auch nicht übersehen, dass die Vorstellung, Wattenscheid werde von Bochum vergessen, doch wirklich schon etwas aus der Welt ist. Hier wird viel Geld investiert“, berichtete er.
Parkplatz für künftige Großveranstaltungen
Mit dem restaurierten Stahlkoloss auf dem alten Holland-Zechengelände und dem Lohrheidestadion hatte die Tour allerdings auch an gleich zwei Highlights im Westen der Stadt begonnen. Eiskirch beeilte sich auch, nachdrücklich Gratulationen an die SG 09 zu adressieren, denn am Final-und Aufstiegs-Spieltag sei er im Ausland gewesen.
„Grünes Licht“ für Schausteller
Eine Überraschung hatte am Rande des Stadtteilspaziergangs Serdar Yüksel, der SPD-Landtagsabgeordnete parat. Nach Untersuchungen habe sich herausgestellt, dass der Platz am Holland-Fördergerüst durchaus als Standort einer neuen Wattenscheider Kirmes geeignet sei. Es könnten nur keine allzu langen Bodenanker verwendet werden, sonst sei der Boden ausreichend tragfähig.„Es ist sogar realistisch, hier für den Herbst 2023 schon eine erste Kirmes-Veranstaltung zu planen. Und da hätten dann auch ganz andere Schausteller als bislang am Alten Markt Interesse“, gab er sich optimistisch.
„Dank auch an den Vorstand, der durch kontinuierliche, gute Arbeit nach den Tiefschlägen so erfolgreich daran mitgearbeitet hat“, bekräftigte der OB.
Der Platz hinter dem Schacht-Areal soll für die Zukunft, und die hängt eben mit dem Aus- und Umbau des Lohrheidestadions zusammen, weiter vorgehalten werden, erläuterte er, und zwar als Parkplatz. „Wir werden den nicht immer brauchen, aber zumindest bei 17 Heimspielen der SG Wattenscheid und für Deutsche Meisterschaften in der Leichtathletik. Denn um die auszurichten, haben wir im Moment kein taugliches Stadion in ganz NRW.“
Viel Betrieb in nächster Zeit schon
Dazu dann noch die vielen, neuen Möglichkeiten im Projekt „Eventbühne Lohrheide“, wie das als Testlauf beim Adventssingen und der Johnny-Cash-Aufführung schon probiert worden sei. „Nicht zu vergessen die Veranstaltungen zur Kulturnacht, von Urbanatix und den Dance-Moves-Battles gleich am nächsten Wochenende“, zählte Eiskirch auf, was gerade nach dem Auslaufen der Corona-Einschränkungen besonders für Kinder und Jugendliche hier in Wattenscheid möglich und dann auch organisiert worden sei.
„Das sind tolle Plätze hier“, erinnert er, „die müssen wir auch einfach bespielen.“ Und den Platz am Schacht müsse man auch noch schöner machen, gab er zu bedenken.