Bochum-Wattenscheid. Das Stadion hat seine Feuertaufe mit dem großen Adventskonzert bestanden. Mit dem anstehenden Umbau wird es fit für die Zukunft als „Eventbühne“.

Das Sportreferat der Stadtverwaltung widmet der künftigen „Eventbühne Lohrheidestadion“ einen Überblick auf der Homepage bochum.de. Als Projekt der Bochum Strategie soll das Stadion direkt neben dem Olympiastützpunkt in Zukunft nicht mehr nur Sportlerinnen und Sportlern eine Bühne bieten, sondern auch Kulturschaffenden. Geplant ist der Aus- und Umbaudes Lohrheidestadions zur Eventbühne für nationale und internationale Sportereignisse und kulturelle Großevents.

Dabei waren die Vorzeichen für die „Generalprobe“ denkbar schlecht: Corona-Auflagen für Veranstaltungen, Temperatur gerade einmal drei Grad und Regen - und trotzdem wurde das erste Adventssingen im Lohrheidestadion in der Kooperation von TV Wattenscheid 01 und Chorverband mit rund 1000 begeisterten Gästen ein voller Erfolg. Das Stadion taugt offenbar sehr wohl für große Sport- und Kulturveranstaltungen. Eben das soll mit dem anstehenden Umbau zur „Eventbühne“ festgemacht werden.

Als „Sahnehäubchen“ konnten nun noch zwei kräftige Geschenkpäckchen aus dem Erlös des Singens weitergegeben werden. „Wir hätten ja nie an 3000 Euro Überschuss gedacht“, räumte Klaus Retsch, zweiter Vorsitzender des TV 01 ein, „und das ist auch zu einem wesentlichen Teil dem Sponsoring der Stadtwerke Bochum zu verdanken, die die singende und klingende Lohrheide als Zukunftsprojekt 2021 gefördert haben.“

Sabine Braun, Spitzensportlerin des TV Wattenscheid 01, hat die Projektleitung für den Umbau des „charmanten Stadions“ gern übernommen.
Sabine Braun, Spitzensportlerin des TV Wattenscheid 01, hat die Projektleitung für den Umbau des „charmanten Stadions“ gern übernommen. © FUNKE Foto Services | Vladimir Wegener

Der Betrag ist je zur Hälfte bestimmt für den Chorverband WAT, dem inzwischen schon elf Chöre angehören, und den Leichtathletik-Kreis Bochum für die Nachwuchsarbeit des VfL Bochum, des USC und der Sportvereinigung Langendreer 04 bestimmt.

Stadt Bochum leistet einen kräftigen Eigenanteil beim Umbau

Projektleiterin Sabine Braun, unter anderem zweimal Weltmeisterin im Siebenkampf, fünfmal bei den Olympischen Spielen gestartet und heute prominente Talentsucherin im Olympia-Stützpunkt Wattenscheid, blickt sehr optimistisch in die Zukunft. „Das Stadion hat einfach Charme, auch wenn es klein ist und die Haupttribüne schon ziemlich alt. Der Umbau ist zukunftsorientiert und macht die Lohrheide für große sportliche und kulturelle Veranstaltungen gleichermaßen für eine lange Zeit interessant.“

Für Karin Hoffmann war das Adventssingen ein Abschiedsgeschenk als Vorsitzende des Chorverbandes, ihr folgt nun Norbert Hasler (r.). Immer mit dabei Kreischorleiter Gisbert Schmidt (l.).
Für Karin Hoffmann war das Adventssingen ein Abschiedsgeschenk als Vorsitzende des Chorverbandes, ihr folgt nun Norbert Hasler (r.). Immer mit dabei Kreischorleiter Gisbert Schmidt (l.). © FUNKE Foto Services | Vladimir Wegener

Durchdacht findet sie, dass zunächst mit dem künftigen „Warm-up“-Bereich begonnen werden soll und so der Betrieb bei den Leichtathletin nicht aufgehalten würde. „Mit der neuen Halle, dem Stadion und dem Olympiastützpunkt entsteht hier im Grunde ein großer Komplex, der Wattenscheid und unserer direkten Nachbarschaft, etwa Rot-Weiß Leithe zugute kommt.“

Hochzeiten und Kongresse im Gespräch

Viele Ideen könnten dann umgesetzt werden. Schon jetzt gebe es Gedankenspiele, an der Lohrheide auch Trauungen möglich zu machen oder Firmen und Unternehmen für Tagungen, Feiern oder Kongresse den Raum bieten zu können.

Für den Leichtathletikkreisverband Bochum dankte Vorsitzender Hans-Hermann Brunholt, dass über die Spende des TV Wattenscheid der „große Leuchtturmverein auch die kleinen Clubs bedenkt“. Ohne den Breitensport sei Spitzensport nicht machbar, vielleicht sei die Aktion auch der Startschuss für ein Denken über den Tellerrand hinaus.

Sport und Popkultur

Sport- und Kulturdezernent Dietmar Dieckmann nannte noch einmal die Eckdaten des 41 Millionen Euro starken Umbaus, für den die Stadt der Förderung von Bund und Land auch 14 Millionen beisteuert.

„Wir wollen im März 2025 fertig sein und für die Universiade ein runderneuertes, gut aufgestelltes Stadion präsentieren können, Das wird dann landesweit einzigartig für viele tolle Events und noch mehr sein.“