Wattenscheid. Wattenscheid trotz negativer Tendenzen gemeinsam stärken: Das ist das Ziel des Heimat- und Bürgervereins und der SG Wattenscheid 09.

Frischer Wind tut immer gut, und dafür hat auch Susanne Liebert als Vorsitzende des altehrwürdigen Heimat- und Bürgervereins (HBV) Wattenscheid gesorgt. Mit über 400 Mitgliedern eine Macht in Wattenscheid, die sich zu aktuellen Ereignissen und Terminen nun auch zeitnah und kritisch zu Worte meldet, ohne dabei die historischen WAT-Themen aus dem Blick zu verlieren.

Präsenz und Sichtbarkeit in Wattenscheid-City

„Wir wollen deutlich sichtbar und hörbar sein“, betont die dynamische Vorsitzende, die sich in Wattenscheid bestens auskennt und seit 36 (!) Jahren erfolgreich ihr „Café-Stübchen“ in der WAT-Innenstadt an der Westenfelder Straße betreibt. Seit vier Jahren ist sie zudem HBV-Vorsitzende und hat seitdem mit neuen, kreativen und umsetzbaren Ideen für Belebung gesorgt. Und sie hält mit berechtigter Kritik nicht hinterm Berg.

Neues und Altes in Wattenscheid verbinden

Das schlägt sich auch in den Ausgaben der HBV-Heftes „Der Wattenscheider“ nieder, inhaltlich und optisch. Das Motto lautet: „Das Alte bewahren – das Neue erkunden.“ Klingt spannend, ist es auch. Neben den interessanten, bestens recherchierten historischen Beiträgen finden sich auch Artikel zu aktuellen Vorgängen in Wattenscheid, die für Zündstoff sorgen. Die Aspekte, die der HBV anspricht, reichen derzeit vom Thema Südpark (Schwimmbad und Waldbühne) bis zu den von der Stadt Bochum geplanten Baumfällungen in der Graf-Adolf-Straße. „Wir sind in Wattenscheid eine Größe, die sich auch kritisch zu aktuellen Themen äußert“, betont Susanne Liebert ihre Marschrichtung.

Startschuss bei „Kümmel Kopp“ am WAT-Hellweg

Nach 36 Jahren wird Susanne Liebert ihr „Café-Stübchen“ (am 26. Februar ist dort unter ihrer Leitung der letzte Tag) in der Wattenscheider Innenstadt verlassen und die traditionsreiche Gastronomie „Kümmel Kopp“ am Wattenscheider Hellweg (gegenüber von Blumenparadies Schley) übernehmen.Startschuss bei „Kümmel Kopp“ am WAT-Hellweg 249 ist nach dem Umbau am 1. April.

Neuer HBV-Vorstand in Wattenscheid

Auch äußerlich Präsenz zeigen: Darum geht es in dem im Herbst 2021 neu gewählten Vorstand ebenfalls. Und in den Gesprächen mit dem WAT-Stadtteilbüro geht es darum, im Rahmen des Programms „Soziale Stadt Wattenscheid-Mitte“ in der Innenstadt ein leerstehendes Ladenlokal an der Freiheitstraße (direkt neben dem Alten Rathaus) dank Fördergelder mitzubetreiben. „Gemeinsam mit der SG Wattenscheid 09, zunächst einmal auf zwei Jahre ausgelegt“, betont Susanne Liebert. Die traditionsreiche HBV-Anlaufstelle An der Papenburg 30a werde natürlich erhalten. „In der City sind wir aber für viel mehr Bürger präsent und wahrnehmbar.“ Für die SGW geht es vor allem um einen Fanartikelshop und Kartenvorverkauf in der Wattenscheider Innenstadt.

Susanne Liebert, Ehrhard Salewski und Kai Krischnak bei der Einweihung des erneuerten Bergbauwanderwegs in Wattenscheid-Eppendorf/Höntrop im Dezember 2020.
Susanne Liebert, Ehrhard Salewski und Kai Krischnak bei der Einweihung des erneuerten Bergbauwanderwegs in Wattenscheid-Eppendorf/Höntrop im Dezember 2020. © FUNKE Foto Services | Walter Fischer

Ein deutliches Zeichen für Wattenscheid setzen

Im Laufe des Sommers 2022 könne „dieses gemeinsame Projekt dann starten, wenn die Gespräche mit dem Stadtteilbüro erfolgreich abgeschlossen werden. Beide Vereine würden davon profitieren“, erklärt HBV-Sprecher Tino Lübeck. Es gehe hierbei auch darum, die seit Jahren problematische Wattenscheider City zu stärken und auch als heimischer Verein deutlich Präsenz und Flagge zu zeigen.