Velbert. In der Velberter Stadtgalerie kamen zahlreiche Prinzessinnen und Prinzen aus der Region zusammen. Ob Alaaf oder Helau, hier wurde gemeinsam gefeiert.

„Die Verwaltung der Stadtgalerie ist dem Karneval sehr zu getan. Schon das Hoppeditzerwachen durften wir in dem leerstehenden, italienischen Restaurant feiern und eben jetzt das Prinzentreffen.“ Christian Nikolaus, freut über die nahezu perfekte Location für das Stelldichein der närrischen Regenten von Leverkusen bis Hagen.

„Gestern habe ich die Bühne aufgebaut. Sie hat ihre Belastungsprobe bestanden“, ist der Präsident des Festausschusses Velberter Karneval zufrieden. Prinz Julien I mit Prinzessin Chiara I aus Mülheim an der Ruhr und ihre Garde unterziehen Material und Konstruktion einer ausgiebigen Prüfung. Da wird getanzt, gesteppt, das ist ganz großes Kino mit Knalleffekt.

Tanzen, Steppen, Feiern: Prinzentreffen in Velberts Stadtgalerie

Nach der turbulenten Show müssen sie ein bisschen Luft holen. Die Zugabe fängt langsam an, steigert sich schnell, das Publikum wird eingebunden: „Einmal links, einmal rechts“ - alle machen mit. Das Ratinger Prinzenpaar Frank I und Andrea I lässt sich immer durch verschiedene Garden seines närrischen Bezirks begleiten, diesmal sind es die Mädels des Kettwiger Karnevals-Clubs.

„So ein Prinzentreffen ist immer eine tolle Sache, man lernt sich kennen“, lobt Frank Groten, der eine besondere Beziehung zu Velbert und seinem Brauchtum hat: „Ich habe bei einem Velberter Ex-Prinzen, nämlich Bernd Manck, Schreiner gelernt. Wir kommen immer gerne nach Velbert, da ist immer Riesenstimmung.“ Katrin Hofmann von Ratinger Festausschuss macht auf eine Besonderheit aufmerksam: „Unser Prinzenpaar steht immer unter dem Schutz eines Schirmherrn, in diesem Jahr ist es der Bruder des Prinzen. Wir hoffen, dass es an Rosenmontag nicht regnet.“

Velbert: Prinzentreffen der Stadt Velbert
Heimspiel für das Velberter Prinzenpaar © FUNKE Foto Services | Judith Michaelis

Bis zum Abend geben sich 25 Tollitäten die Ehre, dazu drei Gesellschaften mit Tanzgruppen, wie die Karnevalsgesellschaft Thalia Blau-Weiß Delhoven von 1877. „Wir sind die älteste Gesellschaft im Rheinkreis Neuss. Wir liegen hart an der Grenze zu Köln, deshalb heißt es bei uns „Delve Alaaf“, klärt die Begleitung auf. Die Nähe zu der Karnevalshochburg am Rhein hat großen Einfluss auf die Jecken im südlichen Kreis Mettmann. „Wie ist das noch mal bei Euch in Langenfeld? Da wird Kölsch getrunken und Helau gerufen?“, wollte Christian Nikolaus von den Prinzen Holger I und Manuel I wissen.

25 Tollitäten geben sich die Ehre in Velbert

Die beiden sind das zweite homosexuelle Paar in der Stadt am langen Feld, die damit vor der Pandemie als erste im rheinischen Karneval eine gesellschaftliche Realität abbildete. „Die Velberter haben es uns nachgemacht“, sagt Holger I, der mit seinem Partner und der gesamten Entourage das Treiben genüsslich bis zum Auftritt verfolgt. Er betont die Freundschaft zu den Velberter Jecken: „Wir hatten das Sommerfest der KG Boum haul Pool besucht.“ Die traditionsreiche Gesellschaft vom Dalbecksbaum hat nicht nur dieses Prinzentreffen organisiert, sondern stellt mit Tim Hempelmann und Patrick Simon das aktuelle Prinzenpaar.

Motto der diesjährigen Session

Die aktuelle Session steht unter dem Motto: „Die Narren in Velbert stehen bereit für Jubel, Trubel, Heiterkeit“. Dem Festausschuss Velberter Karneval gehören Vereine der ehemaligen Städte Velbert, Langenberg und Neviges an, die sich vor 50 Jahren zu einer Stadt Velbert zusammengeschlossen haben. Das spiegelt sich im aktuellen Orden wider, der auf Motive aus den drei Städten zurückgreift.

Die Tatsache, dass die beiden immer gut gelaunten Strahlemänner ein bisschen anders sind, spielt keine Rolle. Negative Erfahrungen haben Tim I und Patrick I nicht machen müssen: „Überall, wo wir hinkommen, steht der Karneval im Vordergrund. Das ist schön. Es zeigt, wie offen der Karneval in Velbert ist“, loben die närrischen Regenten ihr Volk.

Velbert: Prinzentreffen der Stadt Velbert
25 Tollitäten brachten das ehemalige Restaurant in der Stadtgalerie zum Beben. © FUNKE Foto Services | Judith Michaelis