Velbert/Heiligenhaus. Wer seine Steuererklärung im vergangenen Jahr abgegeben hat, musste auf den Bescheid länger als in den Vorjahren warten. An dieser Stelle steht Velbert bundesweit.
Aufschieben oder schnell erledigen? So oder so: Die Frist für Velberter, ihre Steuererklärung für 2024 abzugeben, endet – anders als in den Vorjahren – bereits am 31. Juli. Doch wie schnell kommt der Bescheid zurück? In Deutschland gibt es in den 16 Bundesländern mehr als 600 Finanzämter, von denen mehr als 500 Einkommensteuererklärungen bearbeiten.
Das Bundesland Hamburg hat, laut einer Datenerhebung der Online-Plattform Lohnsteuer-kompakt.de, die schnellsten Finanzämter Deutschlands. Die Finanzämter in der Hansestadt brauchen demnach im Schnitt 45,5 Tage, um eine Einkommensteuererklärung zu bearbeiten. Dahinter liegt Thüringen mit einer Bearbeitungsdauer von 45,7 Tagen auf dem zweiten Platz. Knapp auf dem dritten Platz landet für das Steuerjahr 2023 Sachsen-Anhalt mit einer Bearbeitungsdauer von 46,9 Tagen. Abgeschlagen auf dem letzten Platz in der Erhebung: das Bundesland Bremen. Dort brauchen die Finanzämter im Schnitt ganze 79,7 Tage, um einen Steuerbescheid auszustellen.
So lange braucht Velbert zur Bearbeitung der Steuererklärung
2017 landete das Finanzamt Velbert in der Bearbeitungszeit auf einem sagenhaften zweiten Platz – und das deutschlandweit. Doch auch in den vergangenen Jahren konnte das Velberter Finanzamt mit anderen Ämtern gut mithalten. Genau 38,4 Tage benötigten die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des Velberter Finanzamtes beispielsweise im Jahr 2023 durchschnittlich, um eine Einkommenssteuererklärung zu bearbeiten. Damit erreichte das Amt den bundesweiten Platz 18.
Und auch 2024 stand das Finanzamt Velbert recht gut da und hat sich im Ranking sogar wieder zwei Plätze vorgearbeitet – auf den aktuell 16. Platz. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter benötigten im Schnitt 34,1 Tage, um die Steuererklärungen der Bürgerinnen und Bürger zu bearbeiten. Damit erhielten die Velberter und Heiligenhauser, für die man im Amt an der Nedderstraße ebenfalls zuständig ist, ihre Bescheide deutlich schneller als die meisten Deutschen, die im Durchschnitt rund 51 Tage auf ihren Einkommensteuerbescheid warten mussten – sechs Tage weniger als im Vorjahr. Zum Vergleich: 2020 nahm das Finanzamt Velbert mit einer durchschnittlichen Bearbeitungsdauer von 46,5 Tagen den 131. Platz deutschlandweit ein.
„Die deutliche Verbesserung der Bearbeitungszeiten ist vor allem darauf zurückzuführen, dass die Finanzämter 2024 nicht mehr durch die hohe Arbeitsbelastung der Grundsteuererklärung gebremst wurden“, erklärt Felix Bodeewes, Geschäftsführer von Lohnsteuer-kompakt.de.
Schnellstes Finanzamt benötigte im Schnitt nur 23,8 Tage
Am schnellsten war das Finanzamt Bensheim (Außenstelle Fürth) aus dem Bundesland Hessen mit einer durchschnittlichen Bearbeitungsdauer von 23,8 Tagen. Auf Platz drei landet ein Nachbar aus dem bergischen Städtedreieck: Solingen mit 30,1 Tagen. Die 104 Finanzämter in Nordrhein-Westfalen – vom Finanzamt Aachen-Kreis bis zum Finanzamt Wuppertal-Elberfeld – brauchten durchschnittlich 49,8 Tage.
Hier schafft es Velbert übrigens nicht unter die schnellsten drei Ämter. Hinter Spitzenreiter Solingen folgten Olpe (30,7 Tage) und Meschede (33,3 Tage im Schnitt). Übrigens geht nicht nur der erste Platz an ein hessisches Finanzamt, sondern auch der letzte. Auf Platz 502 landet das Finanzamt Wiesbaden. Hier hat das Team durchschnittlich 113,3 Tage benötigt, um eine Steuererklärung zu bearbeiten.