Velbert. Schon zum 4. Mal gibt es den Seniorenwunschbaum vor dem Johanniterheim. Hier können Senioren, die keine Angehörigen haben, Wünsche erfüllt werden
„Ich habe schon Anfragen bekommen, zwei Wünsche zur Seite zu legen“, freut sich Julia Gehring. Die Velberterin hatte 2021 erstmals die Idee, den Seniorinnen und Senioren aus dem Velberter Johanniterheim, die keine Angehörigen haben oder nur wenig Besuch bekommen, das Weihnachtsfest zu verschönern.
Seit drei Jahren unterstützt die WAZ die Aktion. Der Seniorenwunschbaum wird jedes Jahr auf dem Hof des Johanniterheims an der Cranachstraße aufgebaut. „Wir haben hier natürlich eine tolle, zentrale Lage“, erläutert Angela Gryczan, die den Pflegedienst leitet und sich auch damit erklärt, weshalb die Wünsche der Seniorinnen und Senioren immer „ratzfatz“ weg sind, „oft schon am ersten oder zweiten Tag“. Sie ist es auch, die weiß, wer allein ist oder wenig Besuch bekommt und sich über die Aktion am meisten freut und sie ist es auch, die die Wünsche der Senioren in Erfahrung bringt. „Oft sind da sehr bescheidene Wünsche dabei“, weiß Michelle Czaja, „vielleicht eine Schachtel Pralinen oder eine Bodylotion.“
Velberter Senioren freuen sich über die Geschenke
Doch gerade das mache das Besondere an der Aktion aus. „Hier können auch Menschen etwas Gutes tun, die nicht so viel Geld haben.“ Denn ob die Bodylotion nun 20 Euro oder drei Euro kostet, ist am Ende völlig egal. „Die größte Freude haben die Senioren daran, wenn wir ihnen die Geschenke überreichen.“ Denn stets sind diese liebevoll verpackt. „Einige wollen es gar nicht öffnen, so sehr freuen sie sich“, erinnert sich Angela Gryczan gerührt.
Oft seien auch Karten und ein paar persönliche Worte dabei, ein Muss ist das aber nicht. 118 Bewohner gibt es in dem Velberter Seniorenheim, 50 von ihnen können Velberter einen kleinen Wunsch erfüllen. Angefangen hatte Julia Gehring mit 30 Karten. „Immer mehr ältere Menschen vereinsamen und so kann jeder etwas Gutes tun“, erklärt die 30-Jährige.
Die Karten am Wunschbaum können Interessierte rund um die Uhr abpflücken. Neben einer Nummer, damit die Geschenke an Heiligabend auch richtig zugeordnet werden, steht lediglich, ob es sich um Mann oder Frau handelt. Die Geschenke können am Johanniterheim direkt abgegeben werden. Entweder an der Rezeption oder aber in einer Kiste vor dem Eingang. Wichtig ist, dass die Präsente bis zum 20. Dezember ankommen. Damit an Heiligabend die drei Frauen die Geschenke an die Senioren übergeben können. Auch im kommenden Jahr möchten Michelle Czaja und Julia Gehring die Aktion ausrichten, „gerne auch an anderen Seniorenheimen.“
Wer auch einen Wunsch erfüllen möchte: Die Karten hängen ab Samstagmittag (30. November) am festlich geschmückten Weihnachtsbaum im Hof des Johanniterheims, Cranachstraße 58, direkt am Eingang zum Herminghauspark.