Velbert. Werbegemeinschaft „Velbert aktiv“ befürchtet Umsatzeinbußen. Offener Brief an Bürgermeister und Politik.
Viele Händler, Dienstleister und Gastronomen sehen die Pläne, die Fußgängerzone auf die Bahnhofstraße auszudehnen, sehr kritisch. In einem offenen Brief an Bürgermeister Dirk Lukrafka und die Fraktionen der im Rat vertretenen Parteien schildert die Werbegemeinschaft „Velbert aktiv“ ihre Bedenken.
Kritisiert wird der damit verbundene Wegfall von Haltemöglichkeiten und Parkplätzen. „Die derzeitigen Halte- und Parkmöglichkeiten sind essenziell für die Kunden, insbesondere für Kurzparker, die schnelle und gezielte Erledigungen tätigen möchten“, heißt es in dem Schreiben. Der Verlust dieser Parkplätze werde nicht nur die Händler der Bahnhofstraße, sondern auch die umliegenden Unternehmen in der Friedrichstraße erheblich beeinträchtigen.
Kunden könnten in Velbert abgeschreckt werden
Zudem sei die Straßenführung in Velbert bereits sehr komplex. Eine weitere Veränderung durch Durchfahrbeschränkungen könnte dazu führen, dass Kunden abgeschreckt würden und die Innenstadt meideten. Allein eine ,,versuchsweise Sperrung würde bei potenziellen Besuchern der Stadt zu großer Verwirrung und Unsicherheit führen“
Sorge um Umsatzeinbußen
Die Sorge um mögliche Umsatzeinbußen sei bei den ansässigen Unternehmen groß. Viele Firmen seien (insbesondere nach Corona) nicht mehr in der Lage, finanzielle Risiken einzugehen und mögliche Kunden zu verlieren. Daher werde auch die zunächst versuchsweise angedachte Sperrung (von April-Oktober 2025) der Bahnhofstraße abgelehnt.
Eine fruchtbare Zusammenarbeit zwischen den beiden Gastronomen und dem ansässigen Handel/Dienstleistern sei aufgrund der völlig unterschiedlichen Öffnungszeiten nicht zu erwarten. Eine Erhöhung der Verweildauer von potentiellen Kunden in der Stadt wird schon dadurch ausgeschlossen, dass die beiden vorhandenen Bars (,,Keks“ und,,Abraxas“) zumeist dann öffnen, wenn die anderen Unternehmen schließen (nachts bzw. ausschließlich am Wochenende).
Gemischte Kommentare auf Facebook
Die Kommentare auf Facebook zu diesem Thema waren gemischt. Eine Userin, die auf der Hofstraße wohnt, lehnt die Sperrung ab: Wir dürfen schon von der Friedrich-Ebert-Straße aus nicht mehr abbiegen und kommen nur noch über Umwege zu unserem Haus auf der Hofstraße. Sperrt man jetzt noch die Bahnhofstraße, kommen wir auch nur noch weg, indem wir riesige Umwege fahren. Gästen kann man den Fahrweg fast gar nicht mehr erklären.“ Ein anderer schreibt. „Immer machen, dann stirbt die Fußgängerzone auch bald aus.“
Andere hoffen auf mehr Außengastronomie.: „Wenn das Angebot stimmt, gefällt mir die Idee sehr gut. Trend halbwegs früh genug erkannt, kann man daraus echt was machen“.