Velbert/Neviges. Beim SF Siepen gibt es eine Damenmannschaft. Weshalb die Frauen sich für den Fußball entschieden haben und wie ihr Umfeld darauf reagiert.

„Es ist doch einfach ein tolles Gefühl, wenn man seine Sporttasche am Tag vorher packt und schon da Vorfreude und Bock aufs Training hat“, findet Stephanie Seeliger.

Die 41-jährige Nevigeserin spielt seit ihrem 13. Lebensjahr Fußball. „Mein Onkel hatte mich damals angemeldet, er hatte wohl gesehen, dass ich was kann“, erinnert sich Stephanie Seeliger. „Und ja, ich glaub, ich kann ganz gut spielen“, findet sie auch noch heute. Nachdem sie früher in der Landesliga für den SSVG gespielt hatte, ging es nach einer Mamapause zu den Sportfreunden Siepen. „Für mich ist Fußball einfach die beste Sportart“, schwärmt sie. Und gerade in Neviges „sind wir eine kleine Dorfgemeinschaft und zu einer tollen Mannschaft zusammengewachsen.“ Doch an einem fehlt es der Frauenmannschaft im Siepen: „Wir brauchen unbedingt Nachwuchs“, sagt die Co-Trainerin.

Damenmannschaft SF Siepen sucht neue Spielerinnen

Dabei ist es egal, ob die Mädels schon Erfahrungen mit dem runden Leder haben oder nicht, und auch das Alter spielt keine Rolle. „Wobei ich mit 41 Jahren die älteste Spielerin bin“. Die Jüngste in der Mannschaft ist 17 Jahre. Doch Stephanie Seeliger appelliert gerne auch an die Älteren, Mut zu haben, beim Training vorbeizuschauen, „wenn sie Spaß am Sport und einer tollen Gemeinschaft haben und vielleicht einfach mal Lust haben den Alltag zu vergessen.“

Auch Gründerin und Kapitänin der Damenmannschaft vom SF Siepen, Sarah Ohlsen ist zur begeisterten Fußballspielerin geworden. „Ich hatte immer wieder mal mit meinen Freundinnen besprochen, dass wir gemeinsam eine sportliche Aktivität machen wollen, aber irgendwie wussten wir nie was“. Als dann die heute 26-Jährige hörte, dass der Platz am Siepen neu gemacht wird, hatte sie Idee, eine Frauenfußballmannschaft ins Leben zu rufen. Durch ihren Papa, der lange Trainer war und ihren Bruder, der selbst Fußball spielt, hatte sie mit dem Sport schon immer zu tun. „Selbst gespielt hatte ich aber nur bei den Bambinis.“ Gerne möchte sie auch mehr Frauen dazu bewegen, mit auf den Platz zu kommen.

Fußball ist super Ablenkung vom Alltag

„Es ist eine super Ablenkung vom Alltag und wer eine Liebe zum Mannschaftssport hat, ist bei uns gut aufgehoben.“ Auch, weil die Mädelsmannschaft abseits vom Spielfeld viel gemeinsam unternimmt. Mannschaftsfahrten, abendliche Treffen und natürlich gemeinsam feiern nach dem Spiel. Ob da wie bei den Jungs mit Bier angestoßen wird, oder doch eher mit einer Flasche Sekt? Sarah Ohlsen lacht: „Kommt drauf an, einige von uns trinken gerne Bier, andere trinken gar keinen Alkohol. aber gemeinsam feiern wir auf jeden Fall und besprechen dann auch noch mal das Spiel.“ Sarah Ohlsens Familie findet es klasse, dass es nun noch eine Fußballspielerin mehr in der Familie gibt. Überrascht zeigt sich hingegen oft noch das Umfeld von Stephanie Seeliger, „auch wenn ich sportlich aussehe.“

Mittlerweile hat die Mannschaft übrigens doch einen Mann ins Team gelassen. „Wir haben einen männlichen Trainer“, verrät Sarah Ohlsen. „Und das ist vielleicht auch ganz gut so. Denn auch wenn er manchmal verzweifelt, weil wir alle Frauen sind, ist er derjenige, der auch mal auf den Tisch haut“, da lacht die Fußballspielerin: „Das brauchen wir manchmal.“ Bei allem Spaß und der Gemeinschaft wird nämlich bei den Ladys richtig trainiert. Und das zweimal in der Woche. Immer dienstags und donnerstags trifft sich die Mannschaft auf dem Sportplatz am Siepen (Hohenbruchstraße 72) um 18.30 Uhr. Wer mitmachen möchte, kann einfach spontan dazukommen.