Velbert-Langenberg. Gastronom Gert Bremer hat sich schweren Herzens entschieden, sein Langenberger Café aufzugeben. Was er sich von seinem Nachfolger wünscht.
Nein, leicht ist Gert Bremer die Entscheidung nicht gefallen, einen Nachfolger für sein geliebtes Café im Herzen der Langenberger Altstadt zu suchen.
„Aber es geht einfach nicht mehr“, stellt er traurig fest. Dabei stimmen die Zahlen, die Gäste kommen gern, auch viele Gruppen und Vereine, „vor allem kommen Stammkunden“, fasst der Betreiber von Coco‘s Café zusammen. Doch seine Gesundheit lässt es nicht mehr zu, dass er für seine Gäste da ist.
Gert Betram übernahm 2018 Coco‘s Café in Langenberg
2018 übernahm er das kleine Café. Davor hat er ein Café an der Kö und am Benrather Schloss betrieben. Doch schon da machte ihm die Gesundheit einen Strich durch die Rechnung. Gar nichts mehr tun kam aber für den heute 68-Jährigen nicht in Frage. „Also suchte ich nach etwas Kleinerem“, erinnert er sich und dann entdeckte er das Langenberger Café. Schnell wurde das kleine Dorf zu seiner Wahlheimat. Und schon immer kamen die Menschen gern zu ihm. „Man muss gut reden und vor allem gut zuhören können“, verrät Gert Bremer sein Geheimnis und damit auch die größte Anforderung an seinen Nachfolger.
Sein Café hat sich zu einem beliebten Treffpunkt etabliert. Im maritimen Flair nehmen die Langenbergerinnen und Langenberger gern Platz und verweilen. Coco‘s Café hat Gert Bremer liebevoll modernisiert. Er selbst nennt es Long Island Stil, inspiriert von „scheinbar endlos weißen Sandstränden, umgeben von wunderschönen Dünen-Landschaften und malerischen Wiesen“, hier hat er einen Ort zum Verweilen und Seele baumeln lassen geschaffen. Zur Wohlfühlathmosphäre trägt auch bei, dass das Café recht klein ist, „eben ein Wohnzimmer“ und lange Zeit somit auch das zweite Zuhause von Gert Bremer.
Gert Bremer sucht für sein Langenberger Café nun einen Betreiber
Doch nun hilft Gert Bremer nur noch aus der Ferne mit, macht das, was eben geht. Vor Ort ist er auf seine Mannschaft angewiesen und so beschloss er vergangene Woche: „So geht das nicht weiter“ und fasste den Entschluss, einen Nachfolger für sein Herzensprojekt zu suchen. Eine Entscheidung, die für den neuen Betreiber nicht nur den Schritt in die Selbstständigkeit sondern auch Mut und ein wenig Risikobereitschaft bedeutet. „Die Miete beträgt kalt 320 Euro, warm sind es 465“, führt Gert Bertram auf. „Dazu kommen noch Strom und Versicherung. Mit 1000 Euro monatlich ist man etwa dabei“, kalkuliert er.
„Wer Interesse an der Übernahme hat, sollte Kleinigkeiten kochen können und gerne backen“, wirbt der Gastronom. 23 Gäste finden im Innenraum Platz, 25 Sitzplätze gibt es draußen. Wer kommt, fühlt sich wohl und das soll auch so bleiben, „auch wenn natürlich viele schon traurig sind.“ Denn Gert Bremer ist die Seele des Cafés. Doch Coco‘s Café soll bleiben. Als ein Ort für Gruppen und Vereine, für Geburtstagsfeiern und Veranstaltungen, als Café in dem Gäste gerne das Langenberger Flair genießen.
Am Samstag öffnet das Café wieder, es hatte wegen Urlaubs eines langjährigen Mitarbeiters geschlossen. Solange es keinen neuen Betreiber gibt, wird der laufende Betrieb von Gert Bremers Mitarbeitern gestemmt. „Wir versuchen sieben Tage zu öffnen“, sagt er, am besten von 10 bis 18 Uhr. „Hoffentlich gelingt uns das“. Denn eins ist klar: Die Gäste wollen weiter ins Coco‘s kommen. Wer Interesse an der Übernahme des Cafés hat, kann sich mit Gert Bremer unter der Rufnummer 01718124818 in Verbindung setzen. Erste Einblicke in das Café gibt es auch im Internet www.coco-coffeelounge.de