Velbert-Neviges. In der kommenden Woche beginnt der Schulalltag. Die Stadt appelliert an Eltern, ihre Kinder eigenständig zur Schule kommen zu lassen.
Am Mittwoch wird der Wecker bei vielen Velbertern wieder regelmäßig klingeln. Denn dann beginnt das neue Schuljahr. Und auch für die i-Dötzchen beginnt ab der kommenden Woche der Alltag mit dem Weg zur Schule.
Um vielleicht noch die eine oder andere Minute länger schlummern zu können, oder dem Kind die Rückkehr zum Alltag so leicht wie möglich zu machen, fahren viele Eltern ihre Kids zur Schule. Doch einen Gefallen tun sie damit weder ihrem Nachwuchs noch der Verkehrssituation vor der Schule.
Elterntaxis an der Gesamtschule Neviges besonders schlimm
In Tönisheide liegt die Gesamtschule beispielsweise an einer schmalen Einbahnstraße, die durch ein Wohngebiet führt. Zu Schulbeginn ist hier die Straße verstopft. Anwohner kommen nicht aus ihren Einfahrten, und Schüler, die zu Fuß oder mit dem Rad unterwegs sind, werden durch die zahlreichen Autos gefährdet. Die Stadt hatte sich dem Problem der zunehmenden Elterntaxis angenommen, kontrolliert seit Monaten mit dem Ordnungsamt immer wieder vor Velberter Schulen.
Eine Mutter, die im Siepen offenbar in der Nähe der Grundschule wohnt, teilt der WAZ über Facebook mit, „wie ruhig und angenehm es gerade auf der Goethestraße und im gesamten Siepen ist, seit Ferien sind.“ Sie appelliert: „gerne können die Eltern nach den Ferien das Auto mal stehen lassen und die Kids laufen lassen können.“
Schulweg zu Fuß oder mit dem Bus antreten
Eine Bitte, die auch der Bürgermeister an alle Eltern von Velberter Schülerinnen und Schülern richtet, insbesondere in Rücksichtnahme auf 793 i-Dötzchen in ganz Velbert, für die ein neuer Lebensabschnitt mit vielen Eindrücken und Herausforderungen beginnt: „Eine der größten Herausforderungen im neuen Schulalltag ist der Straßenverkehr. Erstklässlerinnen und Erstklässler verfügen oft nur über begrenzte Erfahrungen und sind mit den Verkehrsregeln wenig vertraut. Während sie sich im Straßenverkehr bewegen, können sie leicht von Freunden, Spielzeug oder anderen Reizen abgelenkt werden.“
Elterntaxis sind Gefahr für alle Velberter Schüler
Und so erklärt Dirk Lukrafka weiter: „Besonders morgens entstehen an Grundschulen aufgrund sogenannter Elterntaxis gefährliche Situationen, insbesondere dann, wenn Eltern ihre Kinder direkt vor dem Schulgelände aus dem Auto aussteigen lassen oder auf der gegenüberliegenden Straßenseite parken. Dies gefährdet nicht nur die Sicherheit im Straßenverkehr, sondern beeinträchtigt auch die Sicht der Kinder erheblich. Sie können häufig schlecht über parkende Autos hinwegsehen.“
Er bittet die Eltern der Schulneulinge „darauf zu achten, dass Kinder nur an beampelten Übergängen die Straße überqueren und Autos weiter entfernt von der Schule parken.“ Und auch, wer kein schulpflichtiges Kind hat, sollte gerade zu Schulbeginn „besondere Aufmerksamkeit und Rücksicht im Straßenverkehr zu zeigen. Jeder sollte sich vorbildlich im Straßenverkehr verhalten und den Kindern helfen, ihren Schulweg gefahrlos zu erlernen.“
Um den Schulweg sicher und ohne Auto anzutreten, hat die Stadt Velbert einige Tipps zusammengestellt. Wer nicht fußläufig zur Schule wohnt, sollte den Weg mit den aktuellen Buslinien planen und auch im Vorfeld testen. Dazu gehört, im Vorfeld eine geeignete Verbindung herauszusuchen und den Schulweg gemeinsam abzufahren. Eltern sollten ihren Kindern mögliche Gefahrenpunkte an den Haltestellen und dem Fußweg erklären und trainieren. Dazu gehört auch, das Ein- und Aussteigen an Haltestellen und das Überqueren der Straße vor oder hinter dem Bus. Nach Möglichkeit sollten Kinder stets eine sichere Überquerung wählen, beispielsweise an Ampeln oder Zebrastreifen. Dafür sollte auch ein kleiner Umweg in Kauf genommen werden.