Neviges. Wenn es um Steuergelder geht, dürfen Informationen nicht zurückgehalten werden, findet WAZ-Redakteur Philipp Nieländer in seinem Kommentar.
Wenn es um Steuergelder geht, gilt das Transparenzgebot. Dazu kann es eigentlich keine unterschiedlichen Meinungen geben. Und egal, ob es Fördermittel oder städtische Gelder sind: Sie müssen Sinn machen. Dass Fördermittel in der Vergangenheit in Velbert nicht immer sinnvoll eingesetzt wurden, sieht man beispielsweise an den nie genutzten Fahrradunterständen im Stadtgebiet.
Was mag bloß in der Machbarkeitsstudie zu einer möglichen gastronomischen Nutzung der alten Mühle am Schloss Hardenberg in Velbert-Neviges stehen, dass die Stadt derart vehement die Herausgabe verweigert? Hier kann man nur Vermutungen anstellen: Etwa, dass ein Betrieb nicht wirtschaftlich zu führen wäre?
Stadt Velbert sollte sich ein Fiasko ersparen
Man stelle sich vor: Ein möglicher neuer Pächter recherchiert kurz vor der Vertragsunterschrift und stößt beim Googeln auf dieses Thema. Das muss auf ihn dann so befremdlich wirken, dass er den Unterschriften-Stift vermutlich schnell wieder zur Seite legt. Dann wäre das Fiasko perfekt.
Insofern sollte die Stadt – besser spät als nie – nun schnellstmöglich Transparenz schaffen und das Gutachten veröffentlichen.