Langenberg. Straßen.NRW hat in Velbert-Langenberg noch immer mit den Folgen des Hochwassers von 2021 zu tun. Ein weiterer Schritt ist nun fast getan.
Das Hochwasser von 2021 wirkt weiter nach. Noch immer sind die Folgen gut sichtbar, noch immer sind nicht alle Baustellen fertig, wird weiter saniert und wieder aufgebaut. Ein Beispiel ist die Fellerstraße zwischen Langenberg und Hattingen. Die war durch die Juliflut vor drei Jahren teilweise unterspült worden, die Sanierung hatte sich viel länger hingezogen, als geplant.
Vor etwa einem Jahr gab es dann die gute Nachricht: Der Landesbetrieb Straßen NRW ist fertig, die Straße darf wieder befahren werden. Die Freude vor allem bei den Anwohnerinnen und Anwohnern hielt aber nicht lange. Vor gut vier Wochen nämlich teilte Straßen NRW mit, dass die Straße erneut gesperrt werden muss.
Entlang der Straße muss eine Böschung gesichert werden
Der Grund: Zwischen der L816 (Elfringhauser Straße) und der L107 (Bonsfelder Straße) muss die bergseitige Böschung gesichert werden. Dazu errichtet der Landesbetrieb eine zwölf Meter lange Betonblocksteinwand, schüttet anschließend das Erdreich wieder auf. Auch diese Maßnahme ist noch eine Folge des Hochwassers.
Die Instandsetzung der Straße nach der Flut hatte zur Folge, dass die Zufahrt zum Grundstück Bonsfelder Straße 26 verändert werden musste. „Damit die Zufahrt auch langfristig verkehrssicher ist und durch den landwirtschaftlichen Verkehr genutzt werden kann, ist der Bau einer ergänzenden Stützwand notwendig“, teilte Straßen NRW vor Beginn der Bauarbeiten mit. Zusätzlich nutzt der Hattinger Energieversorger die Sperrung zur Verlegung von Leitungen.
Straßen.NRW: „Baustelle liegt voll im Plan“
Was die Anwohnerinnen und Anwohner - aber auch alle, die diese Verbindung nach Hattingen gerne nutzen - freuen dürfte: „Wir liegen eigentlich voll im Plan“, sagt Nadia Leihs, Pressesprecherin des Landesbetriebs. „Da wir aber in der Baukolonne mehrere Krankheitsfälle haben, verzögert sich die Freigabe der Straße.“ Statt wie geplant an diesem Freitagnachmittag (14. Juni), sei mit einem Ende der Vollsperrung erst im Laufe der kommenden Woche zu rechnen.
Ganz fertig ist der Landesbetrieb aber auch dann noch nicht: „Wir werden später noch ein Geländer auf der Wand installieren“, erläutert Nadia Leihs. Es sei aber üblich, dass dieser Schritt erst nach Abschluss der eigentlichen Arbeiten anstehe: „Denn die Wand wird dann noch einmal vermessen.“ Dafür müsse aber die Straße nicht mehr voll gesperrt werden. Ganz ohne Einschränkungen werde es aber auch nicht funktionieren, denn dazu sei die Fellerstraße einfach zu eng.
Rückblick auf das Hochwasser und die Folgen
Rückblick: Im Juli 2021 regnet es heftig rund um Langenberg, die Pegel der Bäche und Flüsschen steigen rasant, das Wasser sucht sich neue Wege. Dabei wird auch die Fellerstraße vom angrenzenden Felderbach teilweise unterspült und ist nicht mehr befahrbar. Zuständig ist der Landesbetrieb Straßen NRW - und der hat viel Arbeit vor sich.
Um die Straße zu reparieren und gegen künftige Schäden abzusichern, errichten Arbeiter an der am stärksten beschädigten Stelle der bachseitigen Böschung unter anderem eine 45 Meter lange Bohrpfahlwand. In niedrigeren Böschungsbereichen ist das Ufer nun mit Wasserbausteinen aus natürlichem Gestein gesichert.
Bagger rollen auch auf Hattinger Stadtgebiet
Insgesamt verbauen die beteiligten Firmen 219 Tonnen Gestein, das entspricht einem Gewicht von 20 voll besetzten Schulbussen. Den größten Teil der Schadstellen haben die Arbeiter mit sogenannten Geogittern, auch als „bewehrte Erde“ bekannt, neu aufgebaut. Dafür musste die Böschung unterhalb der Fellerstraße bis zu zwölf Meter tief ausgebaut und die Hangseite mit Spritzbetonwänden stabilisiert werden.
Gut zwei Jahre ist die Straße gesperrt, doch nach der Freigabe ist noch lange nicht Schluss: Im Spätsommer 2023 erfolgt die nächste Einschränkung: Zwei Tage lang ist nur eine Spur freigegeben, weil noch Geländer installiert werden müssen. Auch auf Hattinger Gebiet bleibt die Straße ein Sorgenkind, auch hier rollen schnell wieder die Bagger an.
Anfang Februar entdecken Arbeiter einen Hangrutsch am Wanderparkplatz zwischen Felderbach- und Fellerstraße, das Areal ist ab da gesperrt. Im April schließlich beginnt der Wiederaufbau: Der Hangfuß soll abgeflacht werden. Große Wasserbausteine dienen zukünftig als Art Schutzmauer und als Erosionsschutz bei Hochwasser.