Velbert. Die Sparkasse HRV ist zufrieden mit dem abgelaufenen Geschäftsjahr. Schließungen von Filialen sind vorerst nicht geplant, heißt es.
Gute Nachricht für Kunden der Sparkasse Hilden, Ratingen, Velbert (HRV): Das Geldinstitut will vorerst keine weiteren Filialen schließen. „Der persönliche, direkte Kontakt zu unseren Kundinnen und Kunden ist uns sehr wichtig. Hierbei kommt unseren Beratern in den Filialen eine bedeutende Rolle zu“, betonte Udo Zimmermann, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse HRV, auf der Jahrespressekonferenz im Hauptsitz des Instituts in Velbert.
Als Indiz für die Wertschätzung der Filialen durch das Geldinstitut sah Zimmermann die sofortige Zusage, den Standort Langenberg auch nach der Flutkatastrophe wiederherzustellen. Die Arbeiten dort hätten sich allerdings länger hingezogen als geplant, mit einer Wiedereröffnung rechnet der Vorstand noch in 2023.
SB-Standorte auch in Velbert aufgegeben
Allerdings hat die Sparkasse im vergangenen Jahr fünf SB-Standorte, davon zwei in Velbert, aufgegeben. Nachdem es allein in NRW im vergangen Jahr 180 Automatensprengungen gegeben hatte, ließ das Geldinstitut alle SB-Standorte von Spezialisten der Polizei auf ihre Sicherheit überprüfen. Fünf fielen durch – wegen ihrer direkten Anbindung an Wohnungen, wegen ihrer Lage oder wegen fehlender Nachrüstmöglichkeiten. Viele Kunden erledigen laut Sparkassen-Vorstand mittlerweile viele ihre Bankgeschäfte online, 71 Prozent der Girokonten bei der Sparkasse HRV sind mittlerweile Online-Konten. Dabei nutzen immer mehr Kunden das mobile Banking per Smartphone oder Tablet.
Bilanzsumme ist auf mehr als vier Milliarden Euro gestiegen
Insgesamt zeigten sich Zimmermann und seine Vorstandskollegin Beate Händeler zufrieden mit dem abgelaufenen Geschäftsjahr – trotz einer herausfordernden Weltlage mit Krieg in Europa und der damit verbundenen Energieknappheit und Inflation. So stieg die Bilanzsumme um 3,5 Prozent auf knapp 4 Milliarden Euro, die Sparkasse sieht sich damit gut aufgestellt für die Zukunft. Die von vielen befürchtete Insolvenzwelle sei in keiner der drei Städte bislang durchgeschlagen, weder bei den Privat- noch bei den Unternehmenskunden, so Zimmermann.
Kunden wünschen sich eigene vier Wände
Insgesamt wurden bei der Sparkasse im vergangenen Jahr für 553 Millionen Euro neue Kredite vergeben, der größte Teil entfiel auf Unternehmen. Und trotz aller Unsicherheiten hegen viele Kunden den Wunsch nach eigenen vier Wänden. Die privaten Wohnungsbaufinanzierungen nahmen um 4,7 Prozent zu, wobei sich die Nachfrage allerdings in der der zweiten Jahreshälfte verringerte – auch wegen der gestiegenen Lebenshaltungskosten und der immer noch hohen Immobilienpreise. „Dabei ist im langjährigen Vergleich der Zins für Baufinanzierungen noch wie vor auf einem moderaten Niveau“, sagte Zimmermann. Sehr gefragt sind derzeit Bausparverträge, die noch eine günstigere Finanzierung garantieren – das Bausparvolumen bei neuen Verträgen hat sich verdoppelt im Vergleich zum Vorjahr.
Vermögen langfristig mit Wertpapiersparplänen aufbauen
Wenn es um langfristigen Vermögensaufbau in Zeiten steigender Inflation geht, dann raten die Fachleute der Sparkasse zu Wertpapiersparplänen und gut aufgestellten, diversifizierten Depots. „Wir erleben mehr und mehr, dass Kunden selbst aktiv nach Wertpapieralternativen fragen“, sagte Beate Händeler. So konnte die Sparkasse HRV im vergangenen Jahr ein Plus von 9 Prozent bei Wertpapier-Sparverträgen verbuchen. „Aber natürlich ist es auch wichtig, darüber hinaus einen Notgroschen zu haben“, erklärte die Vorstandsfrau weiter.
730.000 Euro für lokale Einrichtungen von der Sparkasse HRV
Wegen ihres guten Ergebnisses plant die Sparkasse auch in diesem Jahr wieder eine Ausschüttung an ihre Träger. Im vergangenen Jahr wurde eine Million Euro an die Städte Hilden, Ratingen und Velbert überweisen. Von den Gewinnen der Sparkasse profitiert haben auch zahlreiche lokale Einrichtungen in der Region, an die insgesamt 730.000 Euro flossen. Damit angeschafft wurden beispielsweise Werbebanner im Sportstadion, ein Spielteppich für die Kita oder eine Beatmungsgerät für einen Rettungswagen. Die Tafeln erhielten ebenso Geld von der Sparkasse, wie Flüchtlinge aus der Ukraine, für sie wurden unter anderem Schulmaterialien angeschafft.