Seit nunmehr 45 Jahren stellt die Alfred Jonscher GmbH Industrieformen her. Zahlreiche An -und Umbauten sind Zeugnis der Erfolgsgeschichte des Unternehmens.
Verschachtelt ist das Gebäude an der Hebbelstraße, in dem seit nun mehr 45 Jahren die Alfred Jonscher GmbH Industrieformen herstellt. Die zahlreichen An- und Umbauten sind Zeugnis der Erfolgsgeschichte des Unternehmens – ständige Erweiterungen der Produktionsfläche waren schlichtweg notwendig. Angefangen hat der Firmengründer 1968 an der Forststraße mit einem Mitarbeiter und vier Maschinen. Erster Auftrag war die Anfertigung einer Zink-Druckgussform für eine Heiligenhauser Firma, die einen Beschwerer für Angelzubehör herstellen wollte. Heute fertigt Jonscher mit 25 Mitarbeitern und modernsten Maschinen hochpräzise Formen für Spritzguss- (Kunststoff) und Druckgusserzeugnisse (Metall) an der Hebbelstraße.
Namhafte Kunden aus den Bereichen Automobil, Telekommunikation, Haushaltsgeräte, Elektro oder Sanitär vertrauen seit Jahren dem branchenübergreifenden Know-how des Velberter Traditionsbetriebes. „Damals war die wirtschaftliche Lage eine ganz andere“, blickt Natalie Pickshaus-Jonscher zurück, die im Jahr 2001 in die Geschäftsleitung eingestiegen ist. „Hat man damals handwerklich gearbeitet, orientieren wir uns heute in Richtung industrielle Fertigung. Den veränderten Marktbedingungen begegnen wir mit Neuinvestitionen in Maschinen und Anlagen. Gleichzeitig sind wir sehr aktiv was Prozessthemen und Organisation angeht.“ „Der Preis und die Lieferzeit sind heute ganz wichtige Argumente“, sagt die Geschäftsführerin. Wobei in ihrer Branche Geschwindigkeit eher relativ zu betrachten ist.
Wo es in anderen Betrieben um Tage, ja Stunden geht, wird im Formenbau eher in Wochen gerechnet. „Normalerweise stellen wir Einzelstücke her“, erläutert Natalie Pickshaus-Jonscher. „Bei kleinen Formen dauert das etwa acht Wochen, bei großen Formen bis 18 Wochen.“ Denn die Formen sind kompliziert, bestehen aus zig Einzelteilen. „Am Anfang steht ein Metallblock“, beschreibt Pickshaus-Jonscher den Arbeitsweg. Manche sind schon vorbearbeitet – haben etwa Bohrungen oder Ausfräsungen für Einsätze. „Nach dem Kundendatensatz stellen wir dann ein Negativ her – etwa von einem Türgriff für ein Automobil“. Es wird gerechnet, geplant und schließlich Stück für Stück die Form zusammengesetzt. Aus zwei Teilen besteht sie und ist ziemlich groß. „Das hat einen einfachen Grund“, erläutert Betriebsleiter Achim Rietmann. „Damit die Teile am Ende auch dem täglichen Gebrauch standhalten, müssen riesige Drücke aufgebaut werden.“
Hinzu kommen dann noch Spezialeinbauten, wenn etwa ein Türgriff innen hohl sein soll. „Dann strömt zunächst Gas in die geschlossene Form, anschließend wird der flüssige Kunststoff eingepresst.“ Für dieses Jahr – in dem Jonscher auch das 45. Jahr des Bestehens feiert – hat sich die Geschäftsführung einiges vorgenommen, so Natalie Pickshaus-Jonscher: „Ende Oktober bekommen wir eine automatisierte Fertigungsstraße mit Linienroboter, an den drei Technologien angeschlossen sind, nämlich HSC-fräsen, senkerodieren und automatisches messen“, sagt sie stolz. Was aber nicht heißt, dass die Automatisierung zu Lasten der Mitarbeiter geht: „Wir müssen Maschinen rüsten und Programme schreiben, das dauert schon mal länger, als die eigentliche Produktion. Mitarbeiter werden wir also immer brauchen.“