Velbert.. Seit 1986 gibt es das (Familien-)Unternehmen für Räumtechnik. Kunden aus der Luftfahrt sprechen für die gute Qualität der Produkte
Räumtechnik – das klingt zunächst nach Winter, nach großen Fahrzeugen und Schneeschiebern – hat damit aber überhaupt nichts zu tun. Nein, Räumtechnik „ist ein spezielles Zerspanungsverfahren. Dabei wird zum Beispiel eine Verzahnung oder ein Innenprofil aus einem Werkstück ,geräumt’.“ Die Frau, die das sagt, kennt sich aus. Gunde Gleser ist Prokuristin und gehört zur Geschäftsführung im Familienbetrieb. 1986 gründete ihr Mann Jürgen das Unternehmen an der Talstraße, übernahm damals die Firma Mokronowski. Fünf Jahre später folgte der Umzug an die Stahlstraße. Hier wurde auch direkt neu gebaut: 1000 Quadratmeter groß wurde das Firmengebäude, insgesamt standen Gleser 3000 Quadratmeter zur Verfügung. 2010 ist der Betrieb um 500 Quadratmeter erweitert worden, seit 2011 gehört Sohn Andre (Dipl. Ing. Maschinenbau ) mit zur Geschäftsführung.
So viel zur Geschichte, denn was passiert eigentlich in den Hallen der Gleser GmbH? Die Maschinen sind von unterschiedlicher Größe. Kleinere können mehrere Räumwerkzeuge gleichzeitig benutzen und dienen zur Bearbeitung kleinerer Produkte. Die größte Maschine ist fast acht Meter hoch – „die passte nicht ganz in die Halle, da mussten wir auf die Lichtkuppel eine weitere bauen lassen“, sagt Gunde Gleser – und hat 25 Tonnen Zugkraft. „Jeder unserer Kunden verlangt bis zu 20 Artikel. Und wir brauchen dafür jeweils ein anderes Werkzeug.“ Entsprechend groß sind die Lagerbehälter, die sauber aufgereiht zwischen den Maschinen stehen. Schubladenweise liegen hier Räumwerkzeuge. In einem abgeteilten Bereich werden diese selber geschärft. Zahn für Zahn. Je nach Länge des Werkzeugs eine echte Facharbeit – alles auf einer aufwendigen 6-Achsen-CNC-gesteuerten Schärfmaschine.
Bekannt als Problemlöser
Rund 500 Firmen gehören zum Kundenstamm des Unternehmens. Besonders stolz ist Gunde Gleser, dass dazu auch Firmen aus der Luftfahrtindustrie zählen, „denn das ist ein echter Beweis dafür, dass wir Qualitätsprodukte liefern.“ Entsprechende Zertifikate hängen an den Wänden im Besprechungsraum. „Wir haben uns einen guten Ruf erarbeitet. Zu uns kommen fast nur noch komplizierte Teile, wir gelten als eine Art Problemlöser“, freut sich Gleser über die Anerkennung der Kunden.
Dass die Qualität hoch ist, liege auch an der „schlagkräftigen Mannschaft“, lobt Gleser die Mitarbeiter. Die zahlen es mit Treue zum Unternehmen zurück. „Die Sekretärin hat ihr 20-Jähriges gefeiert, der Meister ist 18 Jahre dabei, der Kollege an der Schärfmaschine hat auch 20-Jähriges.“ Ausgebildet wird bei Gleser zwar nicht viel, „aber wir haben jetzt den zweiten Azubi. Der erste war unser Sohn“, sagt Gunde Gleser und lacht. „Der zweite ist der Sohn des Kollegen an der Schärfmaschine.“ Dazu kommen zwei Ehemalige, die als Pensionäre weiter als Minijobber in die Produktion kommen. Insgesamt hat Gleser derzeit 40 Mitarbeiter.