Langenberg. Sanierungen der eigenen Immobilie sind gewünscht. Weil viele Handwerker kaum Zeit haben, Fördermittel zu beantragen, übernimmt das Thomas Giobbe.
Gerade erst ist das neue Klimapaket vorgestellt worden, dazu gehört die Diskussion um die Beteiligung von Mietern und Vermietern. Der Vorschlag, beide Seiten gleich an den Abgaben zu beteiligen, ist umstritten. Das Argument: Mieter hätten keinen Einfluss auf Sanierungen.
Denn die liegen in der Verantwortung der Vermieter. Damit der Anreiz steigt, genau diese Umbaumaßnahmen vorzunehmen, gibt es zahlreiche Fördermöglichkeiten – etwa durch das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa) oder die Kreditanstalt für Wiederaufbau.
Hohe Zuschüsse möglich
„Viele Handwerker haben aber weder die Zeit noch die Lust, sich mit den Anträgen zu beschäftigen“, sagt Thomas Giobbe. Und genau da komme er ins Spiel – er ist Zuschussberater.
„Durch meinen alten Job hatte ich sehr viel Kontakt zu Handwerkern“, sagt der Langenberger, der sein Büro an der Bonsfelder Straße hat. „Die verkaufen zur Zeit neue Heizungen wie geschnitten Brot. Und für die Sanierung gibt es bis zu 55 Prozent Zuschuss.“
Seit Pfingsten betreibt Giobbe das Büro an der Bonsfelder Straße, vorher saß er am Nierenhofer Busbahnhof. „Hier habe ich mehr Platz für meine Mitarbeiter“, sagt Giobbe. „Und eine Ausbaureserve von etwa 65 Quadratmetern.“
Sechser-Team im Einsatz
Einschließlich ihm, dem Chef, besteht sein Team aus sechs Frauen und Männern, vier davon sind Vollzeitkräfte. „Eine Mitarbeiterin kümmert sich nur um die Anträge“, erläutert Giobbe, der selber 13 Jahre lang Heizungen verkauft hat. Dazu kommen Zeichner, die die Häuser der Kunden zeichnen. „Die Endkontrolle liegt aber in meiner Hand.“
„Sorgfalt ist wichtig“, sagt der Diplom-Ingenieur der Versorgungstechnik, daher sei es wichtig, dass alle Anträge korrekt ausgefüllt werden – und fügt stolz an: „Seit 2018 haben wir mehr als 1000 Anträge ausgefüllt, keiner war fehlerhaft.“
Mitarbeiter aus der Region
Seine Mitarbeiter hat Thomas Giobbe sorgfältig ausgesucht, „ich habe fast alle vom Arbeitsamt Velbert vermittelt bekommen.“ Eine Mitarbeiterin habe er nach deren Krankheit wieder eingegliedert, „einen anderen aus der Langzeitarbeitslosigkeit geholt.“ Und bis auf einen kommen auch alle aus der Umgebung, können teilweise sogar zu Fuß ins Büro kommen.
Er selbst arbeitet entweder von zu Hause aus oder ist unterwegs auf Kundenbesuch. „Am Tag habe ich manchmal drei bis vier Termine“, sagt er. Und zwar im ganzen Bundesland: „Von der Eifel bis ins Sauerland und hoch bis Münster. Ich komm rum“, sagt er lachend.
Familie unterstützt den Chef
„Und wenn meine Frau nicht wäre, dann würde das alles nicht funktionieren“, sagt Giobbe. „Meine Familie hat zum Glück viel Verständnis für meine Arbeit.“ Die auch im Urlaub nie zu hundert Prozent ruht. „Wir haben eine Ferienhaus in Italien, dort bin ich so ausgestattet, dass ich die Endkontrolle auch von Ferne leisten kann.“ Und nach dem zweiten Jahr Selbstständigkeit „kann ich sagen: Es funktioniert. Meine Mitarbeiter machen das gut.“
Bis nach den Sommerferien soll sich zudem an der Bonsfelder Straße noch einiges tun – bis dahin möchte er das Büro ausbauen. „Ich möchte dann persönliche Beratungstermine anbieten“, sagt Thomas Giobbe – „natürlich unter allen Bedingungen, die Corona gerade erfordert.“
Er wolle dann mit den Kunden „darüber sprechen, was es an Geld geben kann.“ Denn: „Selbst manche Architekten wissen nicht immer, was alles möglich ist.“ Was ihn beruhigt und optimistisch nach vorne blicken lässt: „Der Markt boomt, denn es ist ja sinnvoll, weniger Energie zu verbrauchen“, sagt Thomas Giobbe. Und er hoffe, dass „das auch noch lange so weiter geht.“
Neue Gesetzeslage
Zum 1. Juli ändert sich die Situation, was die Förderung von Sanierungen betrifft, erläutert Zuschussberater Thomas Giobbe (www.zuschussberater.com).„Es gibt Bewegung in der Förderlandschaft“, sagt er. Kredite gibt es dann auch von der Bafa, „und das wird anders beantragt.“ Auch hier biete er Beratung an.