Kreis Mettmann. Zwar geht die Zahl der Wohnungseinbrüche stetig zurück, doch ein Velberter Fachverband empfiehlt, weiter auf Prävention zu setzen.
Der Herbst ist da. Die frühe Dämmerung und somit der Schutz der Dunkelheit machen diese Jahreszeit bei Einbrechern besonders beliebt. Aus der polizeilichen Kriminalstatistik geht hervor, dass hierzulande der Wohnungseinbruchdiebstahl im Jahr 2020 um 13,9 Prozent (-12.122 Fälle) gegenüber dem Vorjahr zurückgegangen ist. Das teilt der Fachverband Schloss und Beschlag (FVSB) mit.
Auch in diesem Jahr zeige sich schon jetzt an den aktuellen Zahlen der Bundesländer, dass die Einbrüche erneut weniger geworden seien. Zwar setze sich der Trend, dass die Zahl der Wohnungseinbrüche von Jahr zu Jahr weiter zurückgehe, somit stetig fort, aber dennoch „ist der richtige Einbruchschutz nach wie vor ein wichtiges Thema“.
Die rückläufigen Zahlen bestätigen, so der Verband, dass sich Sicherungsmaßnahmen gegen Wohnungseinbruchdiebstahl lohnen. Es sei dennoch weiterhin ratsam, sich mit dem Thema Einbruchschutz auseinanderzusetzen.
Mechanische Sicherungen einbauen
Für einen guten Einbruchschutz beziehungsweise eine gute Einbruchhemmung sei es wichtig, auf mechanische Sicherungen zu setzen. Bauliche Schwachstellen sollten erkannt und durch geprüfte einbruchhemmende Bauteile gesichert werden.
Auch wenn es keine hundertprozentige Sicherheit gegen einen Einbruch gebe, da alle Bauteile mit den richtigen Hilfsmitteln irgendwann überwindbar seien, sei es wichtig, es den Einbrechern so schwer wie möglich zu machen.
Fachverband sieht „hohen Nachholbedarf“
„In Sachen Einbruchschutz besteht auch weiterhin hoher Nachholbedarf und deshalb muss man unbedingt tätig werden, bevor es zu spät ist“, sagt Stephan Schmidt, Geschäftsführer des Fachverbandes Schloss- und Beschlagindustrie (FVSB).
Doch was schützt gegen einen Einbruch? Vor allem widerstandsfähige Türkonstruktionen und Anbauteile seien hier sinnvoll. So sollten also geprüfte einbruchhemmende Türen mit Sicherheitsbeschlägen, Sicherheitsschlössern und Mehrfachverriegelungen verwendet werden.
Zudem sei es möglich, Zusatzsicherungen wie Querriegel- oder Kastenriegelschlösser einzusetzen. Fenster, Terrassen- und Balkontüren sind durch Sicherheitsbeschläge mit Pilzkopfverriegelungen und Sicherheitsschließblechen zu sichern. „Zudem kann man hier Fensterzusatzsicherungen wie Fensterzusatzschlösser oder weitere Sicherungen wie Gitter und massive Rollladen einsetzen“, rät der Fachverband.
Polizei listet geprüfte Bauteile auf
Die Kommission polizeiliche Kriminalprävention (KPK) veröffentlicht regelmäßig Listen mit geprüften und zertifizierten einbruchhemmenden Produkten. Zudem informieren und beraten die polizeilichen Beratungsstellen zum Thema Einbruchschutz.
„So können sich Verbraucher einen Überblick verschaffen und ihr Zuhause sicherer machen“, ist der FVSB überzeugt. Wichtig sei immer, dass einbruchhemmende Bauteile stets von einem Fachbetrieb montiert würden: „Da falsch montierte Produkte auch keinen Schutz vor einem Einbruch bieten, sollte man die Montage einem Fachmann überlassen“, erläutert Stephan Schmidt.
Der Fachverband Schloss und Beschlag
Nachdem der Vorgänger, der Zentralverband der Deutschen Schloss-, Bau- und Möbelbeschlagindustrie, im Jahr 1939 aufgelöst wurde, fand der 1946 neu gegründete Fachverband Schloss- und Beschlagindustrie (FVSB) in Velbert seine Heimat.Gegründet wurde der Verband auf Anordnung der Militärregierung, und zwar als Unterabteilung des ebenfalls 1946 gegründeten Wirtschaftsverbandes Eisen, Blech und Metall verarbeitende Industrie (EBM).