Mettmann. Vor Beginn der Ferien sorgen sich viele Urlauber um die Sicherheits ihres Zuhauses. Wie sich die Urlauber am besten vor Einbruch schützen können.

Wenn die Koffer gepackt werden, mischt sich die Vorfreude auf den Urlaub bei vielen Velbertern und Velberterinnen mit der Sorge um die eigenen vier Wände während der Abwesenheit. Denn Urlaubszeit ist ja schließlich Einbruchszeit. Aber das stimmt nur zum Teil, erklärt die Kreispolizei in Mettmann. Auf der einen Seite können die Täter natürlich leichter erkennen, ob jemand zu Hause ist oder nicht. Auf der anderen Seite spielt sich das Leben in der Nachbarschaft im Sommer auch eher draußen ab, sodass fremde Personen in Nachbars Garten schneller auffallen. Das schreckt ab.

Herbst und Winter sind attraktiver

Statistisch gesehen, so die Erfahrungen der Polizei, sind der Herbst und Winter tatsächlich attraktiver für Einbrecher: Die Dämmerung setzt früher ein und durch eingeschaltetes Licht erkennen die Täter schneller, ob jemand zuhause ist oder nicht. Das können auch Bewohner zu ihrem Vorteil nutzen und durch Zeitschaltuhren Häuser bei Abwesenheit bewohnt aussehen lassen. Dennoch gilt aber: Einbrecher halten sich an keine Regeln und schon gar nicht an Statistiken. Einbruchschutz sei ganzjährig ein Thema. Insbesondere deshalb, weil zwischen der Beratung bis beispielsweise zur Nachrüstung von Fenstern und Türen durchaus einige Wochen vergehen können. Wer also beruhigt in den Urlaub fahren will, sollte sich früh genug mit dem Thema auseinander setzen.

Udo Wilke (links) und Lars Hannappel beraten zum Thema Einbruchschutz.
Udo Wilke (links) und Lars Hannappel beraten zum Thema Einbruchschutz. © Polizei ME | Polizei ME

Falsche Sicherheit

Auch Überwachungskamera und Alarmanlage gaukeln leider viel zu oft eine falsche Sicherheit vor, so die Erfahrung der Polizisten. Denn der Einbruch an sich wird dadurch nicht verhindert. Daher empfehlen die Einbruchschutz-Experten der Kreispolizeibehörde Mettmann: „Mechanik vor Elektronik.“„Elektronische Überwachungssysteme und Alarmanlagen können durchaus eine sinnvolle Ergänzung sein. Die eigentliche Einbruchsdauer hinauszögern, kann aber nur mechanischer Einbruchschutz. Die ersten 30 Sekunden sind entscheidend: Braucht der Täter zu lange, um ein Fenster oder eine Türe aufzuhebeln, wird er davon ablassen. Die Gefahr, entdeckt zu werden, steigt mit der Zeit, die voranschreitet“, erläutert Kriminalhauptkommissar Udo Wilke.

Kleine Gegenstände

Täter haben es in der Regel nicht auf teure Technik abgesehen, sondern auf kleine Gegenstände von hohem Wert, die sich leicht und diskret transportieren und unkompliziert weiterverkaufen lassen. Die Täter treffen ihre Entscheidung nicht unbedingt danach, ob ein Haus oder eine Wohnung von außen hochwertig erscheint, sondern nach den Möglichkeiten, besonders leicht und schnell in die Objekte reinzukommen. Ob es dann wirklich etwas „zu holen“ gibt oder nicht, sieht der Täter dann oft erst, nachdem er die Schubladen durchwühlt hat.

Hier gibt es Beratung

Die kriminalpolizeilichen Berater des Kriminalkommissariats Kriminalprävention/ Opferschutz in Hilden, Lars Hannappel und Udo Wilke, beraten Bürgerinnen und Bürger kostenlos zum Thema Einbruchschutz.

Einen Termin können Interessierte unter 02104 982 7777 oder per Mail an vereinbaren

Emotionaler Schaden

Den meisten Einbruchsopfern geht es hinterher auch gar nicht so sehr um den materiellen Schaden, der angerichtet wurde. Der emotionale Schaden, wenn beispielsweise ein Familienerbstück gestohlen wird und unersetzbar ist, ist sehr viel höher. Außerdem unterschätzen viele die psychischen Folgen eines versuchten oder vollendeten Einbruchs: sich im eigenen Zuhause nicht mehr wohl und sicher zu fühlen, ist eine große seelische Belastung. Ein Umzug ist vielen, vor allem älteren Personen so ohne weiteres gar nicht möglich. Viele investieren leider erst dann in sichere Türen und Fenster, wenn es bereits passiert ist.