Velbert. Velberter Kinder machen mit Helfern des NABU eine Bachexkursion zum Rinderbach. Was sie dort alles entdecken und erforschen konnten.

„Aus euch werden heute Forscher“ sagt der NABU-Vorsitzende Dietmar Albrecht und schaut dabei in die Runde gespannter Kindergesichter, die sich gleich auf eine Bachexkursion im Rahmen des Velberter Ferienspaßes begeben werden. Die Sonne scheint, im Hintergrund ist das Zwitschern der Vögel aus dem Herminghauspark zu hören.

Mit einem mobilen Labor ausgestattet

„Das hier wird unser Expeditionsfahrzeug sein, das uns heute auf der Exkursion begleiten wird“ stellt Dietmar Albrecht den vollgepackten Bollerwagen vor. Das „Expeditionsfahrzeug“ ist mit einem mobilen Labor ausgestattet, mit dem die Kinder später die eingesammelten Tiere aus dem Bach untersuchen können. Nachdem alle noch einmal schnell zur Toilette gehuscht sind, geht es auch schon zu Fuß los. Gespannt läuft die Gruppe mit Gummistiefeln ausgestattet in den angelegenen Wald in Richtung Bach. Abwechselnd ziehen die Kinder immer zu zweit das „Expeditionsfahrzeug“. Am Rinderbach angekommen bemerken die Kinder direkt: „Da ist ja kaum Wasser im Bach“. Dietmar Albrecht erklärt sogleich: „Das wenige Wasser im Bach, liegt daran, dass es einfach viel zu wenig regnet“.

Dietmar Albrecht erklärt den Kindern die Kleinlebewesen, die sie im Bach entdeckt haben.
Dietmar Albrecht erklärt den Kindern die Kleinlebewesen, die sie im Bach entdeckt haben. © FUNKE Foto Services | Dirk A. Friedrich

Viele Tiere sind so klein, dass man sie kaum sieht

Bevor es dann richtig losgeht, erläutert Dietmar Albrecht, die Tiere seien so klein, dass man sie nicht anfassen könne. Deshalb kriegt jedes Forschungsduo einen Pinsel und eine Plastikschale. Die Plastikschale muss zunächst mit etwas Bachwasser befüllt werden, damit sich die Bachbewohner auch wohlfühlen. Als das erledigt ist, fangen die Kinder direkt eifrig mit der Suche an.

„Ich hab eine Schnecke gefunden“ ruft Kilian (9) begeistert. Die Kinder schauen unter die Steine und Stöcke im Bach. Die Tiere, die sich darunter befinden, werden dann mit dem Pinsel vorsichtig in die Plastikschale gestrichen. Um dann die Wasserqualität bestimmen zu können, haben die Kinder ein Plakat vorliegen, das einen Überblick über die Bewohner von Fließgewässern gibt. Diese sind dann fünf Güteklassen von sehr gut bis schlecht zugeordnet. Die Mädchen und Jungen bekommen jeder eine eigene Becherlupe, mit der sie dann untersuchen können, um welches Kleinlebewesen es sich handelt. Schlussendlich können die Kinder feststellen: Die Wasserqualität ist gut bis sehr gut. Dem Rinderbach geht es gut.

Im Rinderbach machten sich die kleinen Forscher auf die Suche nach kleinen Lebewesen.
Im Rinderbach machten sich die kleinen Forscher auf die Suche nach kleinen Lebewesen. © FUNKE Foto Services | Dirk A. Friedrich

Bachexkursionen für klein und groß

Seit mehreren Jahren kooperiert der NABU mit dem Familienzentrum Langenberg. „Die Arbeit mit Kindern ist uns sehr wichtig. Wir wollen junge Menschen gerne so früh wie möglich für Umweltbewusstsein sensibilisieren und zeigen, dass kleine Tiere eine große Relevanz haben“ sagt die NABU-Stadtbeauftragte Miriam Mundorf. Zusammen veranstalten der NABU und die Kitas jedes Jahr sechs feste Exkursionen, an denen die Kinder mit ihren Eltern teilnehmen können.

Sponsor beim Stadtradeln

Auch einige Schüler und Schülerinnen von weiterführenden Schulen hatten bereits die Möglichkeit einen Bach zu erkunden. Denn der NABU war beim Stadtradeln in Velbert Jahr Sponsor. Darum konnte das Gymnasium Langenberg sich als Gewinner über eine Bachexkursion im Deilbach freuen. Die Aktion bekam nicht nur von Schülerseite aus positives Feedback, auch das Interesse der Lehrer wurde geweckt.

Spannende Bachfunde

Bei so vielen Forschern in unterschiedlichen Altersklassen findet man nicht nur viele Tiere, sondern auch einige sehr ungewöhnliche Funde. „Das spannendste, das wir gefunden haben, war eine Pistole“ sagt Dietmar Albrecht. „Die Pistole war zunächst kaum zu erkennen, da sie umhüllt von einer zwei oder drei Zentimeter dicken Rostschicht war“ berichtet der NABU-Vorsitzende. Der Geschichtsverein wurde auf den spektakulären Fund aufmerksam und konnte dann im Nachhinein herausfinden, dass es sich um eine Pistole des britischen Militärs handelte. Für gewöhnlich werden dann aber doch meistens „nur“ Kleinlebewesen gefunden.

Es gibt noch einige freie Plätze beim Ferienspaß in den nächsten beiden Wochen: velbert.de/kultur-freizeit/sport