Velbert/Kreis Mettmann. Im Juni hat der Kreistag Mettmann beschlossen, dass die Taxitarife erhöht werden sollen. Nicht alle Taxiunternehmer befürworten diesen Schritt.
Der Kreistag hat entschieden: Die Taxiuhren werden Anfang nächsten Jahres umgestellt und die Preise für Taxifahrten steigen. Der Beschluss zur Erhöhung der Taxitarife ist umstritten, denn Taxifahrerinnen und -fahrer befürchten, dass die Fahrten für viele Gäste immer mehr zum Luxus werden könnten.
Neben dem Kilometerpreis steigen dann auch der Grundpreis, das Wartezeitenentgelt und der Großraumzuschlag. „Natürlich kann diese Erhöhung auch positiv sein, schließlich ist der Sprit-Preis lange auf einem Allzeithoch gewesen“, betont Hamed Dogan vom Taxiunternehmen Taxi Dogan.
Er sieht die Preiserhöhung jedoch trotzdem kritisch. „Taxifahrten werden auf Grund der Preise immer mehr zu Luxus“, beklagt er und fährt fort: „Ich befürchte, dass wir wegen der Preiserhöhung weniger Fahrgäste haben werden.“
Erhöhung ist verbindlich für alle
Dies bleibt jedoch abzuwarten, denn die Tariferhöhung ist verbindlich für alle zwölf Taxiunternehmen in Velbert umzusetzen. Der Beschluss stammt vom 28. Juni und wird zum 1. Januar 2022 umgesetzt: Der Grundpreis steigt dann tagsüber von fünf Euro auf 5,30 Euro und nachts von 5,20 Euro auf 5,40 Euro.
Der Kilometerpreis liegt im Moment noch bei zwei Euro und wird im neuen Jahr um 20 Cent erhöht. Nachts sieht der Beschluss einen Kilometerpreis von 2,30 Euro vor. Neben den hohen Spritpreisen hätten auch die Kostensteigerungen beim öffentlichen Personennahverkehr und die Erhöhung des Mindestlohns zu der Tarifanpassung geführt. Auch im Vergleich zu den umliegenden Städten und Kreisen sei im Gebiet Mettmann eine Erhöhung nötig gewesen.
Argument pro Erhöhung ist umstritten
Der Kreistag begründet außerdem die Tariferhöhung damit, dass in den vergangenen Monaten das öffentliche Leben wegen der Pandemie nur begrenzt stattfinden konnte. Um dem existenziellen Druck, dem die Taxiunternehmen ausgesetzt seien, entgegenzuwirken und auch wenige Fahrten lukrativer zu machen, seien höhere Preise nötig gewesen.
Doch dieses Argument ist nicht ganz unumstritten. „Wer weiß ob es sich am Ende rechnet, wenn wir zwar mehr Geld pro Fahrt erhalten, dafür aber deutlich weniger Menschen ein Taxi nehmen“, beklagt Taxiunternehmer Dogan.
Auch die anderen Unternehmer im Kreis Mettmann sind unsicher darüber, was sie von dem Beschluss halten sollen: 46 der 106 im Kreis ansässigen Taxiunternehmen haben sich im Anhörungsverfahren zu der neuen Regelung geäußert.
Höhere Spritpreise, weniger Fahrgäste
Davon befürworteten etwa 61 Prozent den Beschluss grundsätzlich, während 18 Unternehmen die Tariferhöhung ablehnen. Grund sei, dass die wirtschaftliche Situation der Fahrgäste keine Preissteigerung zulassen würde.
Salih Kamber von dem Velberter Unternehmen Taxi & Kurier Kamber GmbH blickt der Tariferhöhung jedoch positiv entgegen. „Für unsere knapp dreißig Autos müssen wir aktuell deutlich höhere Spritpreise zahlen“, beklagt Kamber und ergänzt: „Mit der Pandemie hat sich die Zahl unserer Fahrgäste zusätzlich verringert. Es muss sich jetzt was ändern.“
Deswegen sei die Preiserhöhung seiner Meinung nach die einzige Maßnahme, damit die Angestellten im Taxibetrieb weiterhin ihre Familien ernähren könnten. Er bedauere zwar auch die höheren Preise, da er wisse, dass einige Gäste knapp bei Kasse seien. Jedoch fasst er zusammen: „Es geht nicht anders, wir müssen die Preise endlich anpassen.“
Die Tariferhöhung
Ab dem 1. Januar 2022 zahlen Taxifahrgäste tagsüber einen Grundpreis von 5,30 Euro und nachts von 5,40 Euro.Der Kilometerpreis liegt dann bei 2,20 Euro. Nachts sieht der Beschluss einen Kilometerpreis von 2,30 Euro vor. Die Erhöhung soll die steigenden Kosten im Taxibetrieb abfangen.