Kreis Mettmann. Im Spätsommer lockt die Neanderland-Biennale die Fans des Theaters im Kreis ME nach draußen. In Velbert gibt es ganz besondere Aufführungen.

Das kulturelle Leben erwacht wieder – und wie. Voller Vorfreude hat der Kreis Mettmann am Mittwoch sein Programm präsentiert für die Neanderland-Biennale, die vom 21. August bis zum 10. September in allen zehn Städten des Kreises stattfinden wird. Der Titel lautet diesmal: „10Suchtsorte“ und spielt damit sowohl auf die zehn teilnehmenden Städte als auch auf die 10. Biennale an. Insgesamt wird es 20 Veranstaltungen geben, davon auch vier in Velbert und Heiligenhaus.

Landrat Thomas Hendele freute sich zum Auftakt der Biennale-Pressekonferenz, „nach gefühlt fünf Jahren wieder einen Kulturtermin wahrnehmen zu können“. Dass die Neanderland-Biennale diesmal ausnahmsweise im Spätsommer statt im Frühsommer stattfindet, ist zum einen der Corona-Pandemie geschuldet, aber auch der gerade laufende Fußball-Europameisterschaft. „Wir wollten nicht, dass unsere Aufführungen mit den Spielen konkurrieren“, sagte der Landrat.

Alles findet draußen statt

In den kommenden fast zwei Monaten soll nun kräftig für die Biennale geworben werden damit „die Aufführungen auch gut besucht werden“. Die meisten Aktionen werden draußen stattfinden. Schlechtes Wetter soll nicht zum Absagen der Veranstaltungen führen, es sind Not-Ausweichquartiere vorhanden – da kann es dort aber zu Platzbegrenzungen kommen. Eintrittsgelder müssen nicht gezahlt werden, doch am Ende der Aufführungen geht der Klingelbeutel herum und jeder kann dort hineingeben, was ihm die Aufführung wert war.

Bürgerdinner in Langenfeld

Los geht es am 21. August mit einem Bürgerdinner in Langenfeld. Hier treten dann die satirischen Zucchini Sistaz aus München und Dr. Mojo aus. Hier wird eine Tischreservierung notwendig sein, damit die Veranstalter einen Überblick über die Publikumszahl erhalten.

Theaterspaziergänge

Dr Mojo sorgte für musikalische Untermalung auf der Pressekonferenz zur Neanderland-Biennale und wird auch zum Auftakt in Langenfeld spielen.
Dr Mojo sorgte für musikalische Untermalung auf der Pressekonferenz zur Neanderland-Biennale und wird auch zum Auftakt in Langenfeld spielen. © KT Schlupkothen | KT Schlupkothen

In Velbert und Heiligenhaus wird es zwei Theaterspaziergänge geben. Rund um Schloss Hardenberg wird am Sonntag, 5. September, „Shakespeare take away“ gegeben. Die erfahrenen Schauspieler Norbert Busschers und Ramona Suresh entführen das Publikum mit viel Humor in eine seiner Tragödien. Die Abfolge der Szenerie ist so einfach, dass das Publikum das Geschehen spontan mitgestalten und sich aktiv am Spiel beteiligen kann. So wird die Jahrhunderte alte Geschichte auf verschiedenen Ebenen erlebbar und durch die Umwelteinflüsse am Spielort geprägt. Natürlich geht es um die großen Themen: Liebe! Eifersucht! Mord!

Wenn Engel reisen

„Wenn Engel reisen“ heißt es am Freitag, 3. September, in Heiligenhaus. Geführt von der Regisseurin Ute Kranz spazieren die Gäste vom Schlotschmet-Denkmal zur Abtsküche, dem Eingang vom Paradies. Im Vorfeld hat die Theaterpädagogin aus Velbert Geschichten von Heiligenhausern gesammelt und lokale Gruppen und Künstler zum Mitmachen angestiftet, die für unterhaltsame Überraschungen am Wegesrand sorgen. An ausgewählten Stationen begegnet die „Reisegruppe“ den wandelbaren Engeln, die kleine Szenen spielen. Publikumsbeteiligung ist ausdrücklich erwünscht, am Ende des Spaziergangs kann man sich an der Abtsküche mit Getränken erfrischen und dann das Paradies auf eigene Faust erkunden.

Telefonzelle vor dem Forum

„Schöner Warten – die Telefonzelle“ heißt es Freitag, 3. September, auf dem Platz vor dem Forum in Velbert. Hier wird wieder eine alte englische Telefonzelle stehen und die Zuschauer erwartet ein interaktives Telefonhörspiel.

Das Programm

Und natürlich gibt es auch in den anderen Städten des Kreises Mettmann spannende Aufführungen. Ein Blick in das Programm der Neanderland-Biennale lohnt sich.Unter neanderland-biennale.de findet sich das gesamte Programm und auch die einzelnen Aufführungsstätten. Hier sind auch die alternativen Aufführungsorte bei schlechtem Wetter verzeichnet.

In den Steinbeckpark nach Heiligenhaus kommt schließlich am Mittwoch, 8. September, der Regionenschreiber Tilmann Strasser. Er liest Berichte vom Leben, so bunt und einmalig wie das Leben im Bergischen Land selbst.