Langenberg. Georg Baberkoff wurde in Wien geboren und kam über Marl und Hattingen nach Langenberg. Musik hat in seiner Familie eine lange Tradition.

Wer einen Blick in die Familiengeschichte von Georg Baberkoff wirft, den wundert es nicht, dass der 61-Jährige eine musikalische Laufbahn eingeschlagen hat. „Seit Generationen ist meine Familie mit Musik befasst“, erzählt er: Der Großvater sei in Ungarn eine führende Musikerpersönlichkeit gewesen, ebenso der Onkel, Lajos Montág, den Leonard Bernstein einmal als „Großvater des Kontrabass“ bezeichnet hat. „Und mein Urgroßvater war Hauslehrer beim Fürsten Eszterházy.“ Die Wurzeln für musikalischen Unterricht „reichen also weit zurück.“

Georg Baberkoff wird in Wien geboren

1961 wird Georg in Wien geboren, als er zwei Jahre alt ist, zieht die Familie nach Nordrhein-Westfalen, nach Marl. Als Georg sechs Jahre alt ist, beginnt er Klavierunterricht zu nehmen. „Ich habe schon früh an Wettbewerben teilgenommen“, erinnert er sich – auch daran, dass er „sehr musikalische und ehrgeizige Eltern“ gehabt hat.

Seine Mutter Aniko etwa leitete jahrelang die Musikschule in Langenberg, sein Vater komponiert und spielt Geige, eine Tante is t in der musikalischen Früherziehung tätig, eine andere ist Harfenistin. „Meine beiden Brüder sind auch Musiker geworden“, erzählt der Langenberger weiter und fügt schmunzelnd an: „Wir sind also bei unseren Leisten geblieben.“

Jungstudent an der Folkwang-Uni

Streng sei die Musik im Hause Baberkoff gehandhabt worden, „war aber auch immer zentral für uns.“ Und so habe sich auch seine musikalische Karriere ergeben: Nach dem Schulabschluss wird Georg Baberkoff Jungstudent an der Folkwang-Schule in Essen-Werden, „erst Klavier“, sagt er, „später, als ordentlicher Student dann Pianistik.“ Als zweites Instrument kommt Schlagzeug hinzu.

Mitte der 1980er Jahre geht er in seine Geburtsstadt zurück, studiert an der Akademie der darstellenden Künste in Wien in der Meisterklasse von Professor Paul Badura Skoda. Nach dem Abschluss kehrt er nach NRW zurück, arbeitet als freischaffender Musiker, Pädagoge und Komponist.

Die bisherigen Folgen

Die Serie „Kulturszene LA“ stellt Kulturschaffende aller Genres aus Langenberg vor. Hier finden Sie, liebe Leserinnen und Leser, die bereits veröffentlichten Folgen:Folge 1: Nina Reddig (Geige)Folge 2: Rüdiger Scheipner (Saxophon)Folge 3: Birgitt Haak (Künstlerin)Folge 4: Peter Dreist (Künstler/Kunstlehrer)Folge 5: Annette Haupt (Autorin)Folge 6: DJ RalleFolge 7: Petra Halfmann (Singer/Songwriter)Folge 8: Günter Seekatz (Maler)Folge 9: Birgit Angern-Dorgarten (Malerin)Folge 10: Martina & Thomas Hoeveler (Theater/Musik)Folge 11: Martin Tchiba (Pianist/Komponist/Multimedia-Künstler)Folge 12: Bürgerhausorchester Collegium MusicumFolge 13: „Atelier 12“ (vier Malerinnen)Folge 14: Elke Brandes-Peter (Mode-Designerin)Folge 15: Ruben Schwarz (Autor)Folge 16: Das Rockgerät (Band)Folge 17: IHLA-Combo (Musik)Folge 18: Simona Menzner (Malerin)Folge 19: Gruppe Kaleidoskop (Malerei)Folge 20: Kuhstall-TheaterFolge 21: Uwe Peter (Fotograf)Folge 22: Brigitte Morgenstern (Keramik-Kunst)Folge 23: Georg Baberkoff (Musiker)

Auftritte in Planung

„Ich arbeite gerne mit Jugendlichen zusammen“, sagt er. „Wenn das Interesse besteht, führe ich sie gerne in die Rock- und Jazzmusik ein, leite Bands an.“ Derzeit liege seine Haupttätigkeit genau in diesem Bereich, in der pädagogischen Arbeit.

„Aber“, sagt der Musiker, „ich plane jetzt insgesamt wieder mehr konzertiv aktiv zu werden.“ Er habe in letzter Zeit „nicht so viel öffentlich gespielt“, das wolle er nun ändern. Gerne wolle er dabei mit anderen Kulturgattungen „symbiotisch zusammenarbeiten.“

Corona dämpft das Kulturleben

Georg Baberkoff (l) ist einer der langjährigsten Mitarbeiter der Musik- und Kunstschule Velbert: Hier – die Aufnahme stammt aus dem Jahr 2017 – wird er mit Kolleginnen und Kollegen von Bürgermeister Dirk Lukrafka für genau diese Treue ausgezeichnet.
Georg Baberkoff (l) ist einer der langjährigsten Mitarbeiter der Musik- und Kunstschule Velbert: Hier – die Aufnahme stammt aus dem Jahr 2017 – wird er mit Kolleginnen und Kollegen von Bürgermeister Dirk Lukrafka für genau diese Treue ausgezeichnet. © Funke Foto Services | Uwe Möller

Das habe er schon einmal gemacht: „Zehn renommierte Künstlerinnen und Künstler haben Bilder zu meiner Bach-Aufführung gemalt.“ Dieses Projekt möchte er gerne fortführen, „auch in Velbert.“ dazu wolle er Kontakt mit den Kulturloewen aufnehmen.

Auch ein Soloabend über Chopins Klaviermusik sei in Arbeit – mit Moderation über Chopin, mit Gedichten aus seiner Zeit, über seine Freunde und die Verbindungen zu großer Literatur und großen Malern.

„Es gibt auch Ideen, das Kulturleben in Langenberg mitzugestalten“, sagt Georg Baberkoff. Und zwar schon länger. „Aber Corona hat viel gedämpft, die Kulturszene ist blockiert worden und viele Kolleginnen und Kollegen haben über ihre Zukunft nachgedacht.“

Digitaler Unterricht

Für ihn seien die Zeiten der Lockdowns auch Zeiten für neue Erfahrungen gewesen, berichtet der Langenberger. Vor allem, wenn es um den Unterricht mit seinen Schülerinnen und Schülern ging. „Zu Beginn“, sagt er, „hatte ich schon Berührungsängste zur digitalen Alternative.“

Aber dann habe er einen guten Weg gefunden: „Ich habe das Handy so gelegt, dass meine Hände zu sehen waren.“ Gleiches haben die Schüler gemacht, so konnte er anleiten und korrigieren. „Toll auch: Schülerinnen und Schüler aus dem Ausland konnte so auch üben. Und wir haben Kontakt halten können.“

Umzug nach Langenberg

Über Hattingen kam Familie Baberkoff nach Langenberg. Als Georgs Mutter die Leitung der Musikschule übernimmt, zieht sie auch in eine Wohnung in der Senderstadt: „Oben am Sender“, erinnert sich der Musiker, „eine wunderschöne Wohnung in wunderschöner Gegend.“ Er könne sich mittlerweile „keinen anderen Wohnort in NRW“ mehr vorstellen – und wenn, „dann muss der mindestens genauso idyllisch sein wie Langenberg.“Georg Baberkoff selbst bekommt über die Mutter Kontakt zur Velberter Musik- und Kunstschule. Als die einen Lehrer sucht, spricht ihn der damalige Leiter Heinz-Jürgen Küpper an. „Er hat mich reingeholt“, sagt der Pianist – der inzwischen einer der langjährigsten Mitarbeiter der Schule ist.