Velbert. Wegen der sinkenden Corona-Zahlen könnte es für die Abiturienten zur Zeugnisvergabe richtige Festakte geben. Die Schulen planen oft mehrgleisig.

Nach Monaten der Distanz und Ungewissheit bringen die drastisch sinkenden Corona-Zahlen neue Freiräume für Schulen und Schüler. Nun planen die ersten Einrichtungen sogar zarte Abitur-Feiern. Sollte der Kreis es schaffen, langfristig stabil in Stufe zwei (zwischen 35 und 50) zu bleiben, dürften Abschlussfeiern in „geschlossenen Raumen mit bis zu 500“ Teilnehmern stattfinden, wenn die Räumlichkeiten „über eine ständige Durchlüftung oder eine zertifizierte Lüftungsanlage“ verfügen und zudem Rückverfolgbarkeit, Negativtestnachweis und Mindestabstand sichergestellt werden können. Das hieße, dass die Abiturienten sogar von ihren Eltern begleitet werden dürften.

In der großen Sporthalle

Weil die Aussichten insgesamt also recht positiv sind, beginnen die Velberter Gymnasien bereits mit der Planung. „Noch ist zwar alles in der Schwebe“, sagt Jens Raffenberg, stellvertretender Schulleiter des Nikolaus-Ehlen-Gymnasiums (NEG), „geplant haben wir aber grob etwas. Wir müssen jetzt auf die Bestätigung warten.“ Sollte es die geben, plant das NEG, die Abitur-Zeugnis-Vergabe in der großen Sporthalle stattfinden zu lassen, wo die Stühle mit Distanz zueinander aufgestellt werden können. „So haben wir es letztes Jahr schon gemacht“, sagt der Schulleiter.

Getränke auf dem Schulhof

Die Abi-Feier in Grüne verlagert hatte  das Gymnasium Langenberg. Die Abizeugnisse wurden auf dem Gelände von Haus Friede an der Schreppingshöhe in Hattingen verteilt.
Die Abi-Feier in Grüne verlagert hatte das Gymnasium Langenberg. Die Abizeugnisse wurden auf dem Gelände von Haus Friede an der Schreppingshöhe in Hattingen verteilt. © FUNKE Foto Services | Jürgen Theobald

Umgeben von einigen Blumengestecken plant die Schulleitung dann mit einigen Reden und der darauffolgenden Zeugnisvergabe. „Danach geht es auf den Schulhof, wo eine kleine Überraschung auf die Schüler wartet, dazu Musik und Getränke, so dass man lose beieinanderstehen und feiern kann, dass man das Abitur geschafft hat.“

Ablauf wie immer

Ähnlich sehen die Pläne des Gymnasiums Langenberg aus. „Wir haben aktuell die Planung, dass die Zeugnisvergabe auf dem Schulhof mit passenden Abständen stattfinden soll. Dabei sein kann wohl die enge Familie; maximal zu dritt oder zu viert“, erklärt Schulleiter Markus Ueberholz. Er hofft, dass das Ganze trotz der Einschränkungen ein festlicher Akt werden kann, unter Berücksichtigung aller Hygiene-Maßnahmen. „Bei uns ist der Ablauf wie immer: Der Schulleiter spricht, die Stufenleitung, ein Elternvertreter; und die Schüler selbst werden ebenfalls etwas sagen. Der Bürgermeister ist auch eingeladen, hat aber noch keine Rückmeldung gegeben.

Musik muss ausfallen

Die Musik fällt kurz aus, weil weder das Orchester noch der Chor üben konnten, dafür werden zwei Lehrer ein Stück spielen.“ Begonnen wird die Abschlussfeier – wenn denn alles funktioniert – mit einer kleinen Andacht des Schulpfarrers. „Im Moment planen wir noch, die Veranstaltung draußen abzuhalten, wir haben aber auch für die Sporthalle angefragt, falls es regnet. Wir planen doppelt.“

Laut Verordnung erlaubt

Seit dem 5. Juni gilt eine neue Corona-Schutzverordnung. Die neue Betreuungsverordnung, die oft Fragen aus dem schulischen Leben klärt, gilt ab dem 7. Juni.Dort heißt es, „Veranstaltungen zur Zeugnisvergabe von Abschlussjahrgängen sind nach den Maßgaben für Kulturveranstaltungen in Paragraph 13 der Coronaschutzverordnung zulässig

Eine oder zwei Feiern

Flexibilität ist in diesen Tagen also alles. Das merkt Antje Häusler, Schulleiterin der Gesamtschule, ebenfalls immer wieder. „Wir gehen in unsere große Turnhalle und machen wahrscheinlich zwei Veranstaltungen aus der Zeugnisvergabe, weil wir viele Abiturienten haben. Dann haben die Eltern auch genug Platz.“ Noch stehe es sogar im Raum, eine große Feier zu veranstalten, man wolle aber auf der sicheren Seite sein und plane daher vorerst mit zweien. „Wir sind sehr flexibel und können alles innerhalb von zwei oder drei Tagen ändern“, sagt Häusler, „aber eigentlich steht die Planung“.

Im Autokino

Die große Besonderheit unter den Zeugnisvergaben ist wie bereits im letzten Jahr das Autokino des Geschwister-Scholl-Gymnasiums. „Auf dem Schulhof wird eine große Leinwand aufgebaut und dann hat jede Familie einen Parkplatz, von wo aus die Vergabe verfolgt werden kann“, erzählt Schulleiterin Gabriele Commandeur. „Die Schüler sitzen auf den Stufen, zudem haben wir eine Band eingeladen und am Ende gibt es ein Feuerwerk.“ Die Schulleiterin hofft, den Erfolg des letzten Jahres wiederholen zu können: Damals sei die Atmosphäre toll gewesen. „Es hat richtig Spaß gemacht und die Schüler fanden es sehr schön.“